Weil am Rhein Schüler packen an und erschaffen Neues

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Die Schüler sind nach geleisteter Arbeit stolz. Foto: zVg

Die Klasse 3b der Karl-Tschamber-Schule hat ein Kleinbiotop auf einer Streuobstwiese am Tüllinger Berg angelegt. Die Aktion fand im Rahmen des „Rückenwind“-Projekts mit dem Naturpädagogen Armin Wikmann statt.

Im Rahmen des Förderprogramms „Lernen mit Rückenwind“ des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg wurde ein naturpädagogisches Projekt durchgeführt. Daran beteiligt waren insgesamt 26 Grundschüler der Klasse 3b und ihre Klassenlehrerin Stefanie Borchert von der Karl-Tschamber-Schule Weil am Rhein, teilt Projektleiter Armin Wikmann mit.

Die Theorie

Am ersten Tag des Workshops erhielten die Schüler in ihrem Klassenzimmer von Natur-Pädagoge Armin Wikmann unter anderem Informationen zu Streuobstwiesen, Obstbäumen und den Tier- und Pflanzenarten, die auf ihnen leben und vom Aussterben bedroht sind. Dieses Hintergrundwissen benötige man, um ein Kleinbiotop fachgerecht anlegen zu können. Denn um einen attraktiven Lebensraum für eine vielfältige Flora und Fauna zu schaffen, müssten die Schüler zuerst die Lebewesen und ihre Lebensweise kennenlernen. Aber auch der richtige Einsatz von Material und Werkzeugen wurde vorgeführt und eine Sicherheitseinweisung erfolgte.

Die Praxis

So vorbereitet begab sich die Klasse am zweiten Tag auf den Tüllinger Berg, wo Wikmann bereits mit einem Anhänger von Werkzeugen und ausreichend Baumaterialien auf die Schüler wartete. Es wurden diverse Gruppen gebildet, um die einzelnen Arbeitsschritte durchführen zu können, heißt es.

Zuerst wurde das auf der Wiese liegende Heu zusammengerecht und und mit Heugabeln zu einem großen Haufen zusammengetragen. Danach wurden die Abmessungen des geplanten Biotops abgesteckt sowie die Grasnarbe Stück für Stück abgestochen und auf der Seite deponiert.

Nachdem die notwendige Tiefe erreicht wurde, schüttete die Gruppe eine Drainage bestehend aus Kies in die Grube. Diese Arbeit war für die Schüler eine große körperliche Anstrengung, welche sie jedoch gut meisterten, teilt Wikmann mit. Damit fanden die Arbeiten für den Tag ihren Abschluss.

Teamarbeit ist wichtig

Gut erholt und voller Tatendrang setzten die Schüler die Arbeiten fort. Kalkschotter, mittlere Kalksteine, Holz, Biomasse und Laub wurden mit Erde vermischt in die Grube eingebracht. Mit diesen Materialien wurden spezielle, frostsichere Lebensräume geschaffen, geeignet für Insekten, Würmer, Schnecken, Amphibien, Echsen und Kleinsäuger.

Aber die Hauptarbeit sollte noch kommen. Die schweren Kalksteinbrocken, wurden vom nahen Lagerplatz mit Säcken und gemeinsamer Muskelkraft transportiert. Hier zeigte sich, wie wichtig funktionierende Teamarbeit sei.

Stolze Schüler

Das passgenaue Einarbeiten der schweren Steine erforderte koordiniertes Arbeiten und das Geschick der ganzen Gruppe. Aber auch mit Fäustling und Keilen wurden die Steine so bearbeitet, dass eine stabile Grundlage für den späteren Steinhaufen geschaffen wurde.

Als abschließende Arbeit wurden Kalksteine unterschiedlicher Größe sowie Altholz wackelsicher aufgeschichtet. Der Erdaushub wurde ringförmig um den fertiggestellten Steinhaufen angehäuft und zuletzt mit grobkörnigem Kalksteinschotter abgedichtet, um sowohl einen sofortigen Grasbewuchs zu verhindern als auch ein Mikroklima zu schaffen.

Bevor es wieder zurück ins Schulhaus ging, räumten die engagierten Schüler das restliche Material zusammen und verstauten die Werkzeuge wieder im Anhänger. Zum Projektabschluss begutachteten alle Kinder mit Stolz das gemeinsam mit eigenen Händen geschaffene Kleinbiotop, welches auf der Streuobstwiese einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität leiste, heißt es.

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