Ebenso wenig die Transkriptionen der original für Violine und Klavier komponierten „Rumänischen Volkstänze“ von Béla Bartók, die das Duo mit beherztem Zugriff auf die mitunter rustikale Motorik der temperamentbetonten Weisen und punktierten Rhythmen köstlich ausspielte. Hauptwerk des restlos begeisternden Abends war Franz Schuberts berühmte „Arpeggione“-Sonate, jenes vielgeliebte Meisterwerk in schwärmerischen a-Moll, dessen originale Aufführungen wohl auf wenige Male im frühen 19. Jahrhundert beschränkt blieben. Denn die von Georg Stauffer erfundene Arpeggione verschwand rasch wieder aus dem Konzertleben, und Schuberts wundervolles Stück wird seitdem ersatzweise von Bratsche oder Cello mit Klavier gespielt.
Dass sich auch eine Version für Cello und Gitarre hinreißend anhört, erwies sich in Ötlingen umso überzeugender, als es sich hier um ein vorzügliches Arrangement des legendären österreichischen Gitarristen und langjährigen Basler Akademie-Lehrers Konrad Ragossnig handelte. Die sowohl mit aller gebotenen Virtuosität und Eleganz, als auch mit musikantischem Esprit und substanzieller Tiefgründigkeit zelebrierte Wiedergabe wurde mit frenetischem Applaus vergolten, der dann noch die Zugabe von Enrique Granados’ tänzerischem Tophit „Andaluza“ bewirkte.