Weil am Rhein Einbahnstraße startet relativ ruhig

Weiler Zeitung
Auf dem Hauptstraße-Abschnitt: In der Innenstadt ist der motorisierte Verkehr wieder in einer Richtung unterwegs. Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Innenstadt: Verkehr auf Hauptstraße in einer Richtung unterwegs / Befragung von Weil-aktiv: Mehrheit gegen Fußgängerzone

Die temporäre Fußgängerzone ist ausgebremst worden, gestern hat die Einbahnstraße Fahrt aufgenommen. Stadtverwaltung, Politik, Händler sowie Bürger blicken nun auf den zentralen Einkaufsbereich im Herzen von Weil, welchen Pulsschlag dieser bis zum voraussichtlichen zeitlichen Ende am 27. September haben wird. Die Händlervereinigung Weil-aktiv will die Befragung fortsetzten, wobei sich ein kritisches Stimmungsbild ergibt.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Die Modifizierung der Regelung soll einen besseren Verkehrsfluss erreichen, wobei weiter die Einhaltung der Abstandsregelung vor den Geschäften und der Gastronomie die zentralen Ziele sind. Angesichts der neuen Einbahnregelung war durch den Wegfall der Pop-up-Fußgängerzone gestern mehr Verkehr auf der Hauptstraße zwischen Schiller- und Bühlstraße unterwegs. „Wir warten ab, wie es sich einspielt“, wollte Stadtsprecherin Annette Huber aufgrund der wenigen Stunden noch keine Einschätzung liefern. Beobachtungen unserer Zeitung zeigten jedoch, dass weniger als nur die Hälfte des üblichen Verkehrs unterwegs war, es hier noch ruhig zuging, wobei zwei Wochen lang noch Schulferien sind.

„Keine Besonderheiten“ meldete die Abteilung Verkehr bei der Umwandung der Fußgängerzone in eine Einbahnstraße. Der Auf- und Umbau habe gut geklappt. Alles weitere würden die Erfahrungen zeigen, so Huber.

Gegen Fußgängerzone

Während die Grünen das vorzeitige Aus für die ab dem 10. August geltende temporäre Fußgängerzone bedauern (wir berichteten), atmen einige Händler etwas auf. „Wir werden unsere Frageaktion weiter fortführen und das ganze auf die Einbahnstraße umformulieren“, kündigt Weil-aktiv-Vorsitzender Wolfgang Raithel zugleich an. Ausgefüllt werden können diese Zettel in den Geschäften der Innenstraße oder auch auf der Händlervereinigungs-Seite. Eine Auswertung soll nach drei Wochen veröffentlicht werden.

Eine Auswertung der bisherigen Weil-aktiv-Fragebögen zur Fußgängerzone zeigt: Ausgefüllt und abgegeben wurden 770 Stück, wobei es deutliche Unterschiede in der Einschätzung derjenigen gibt, die in Geschäften vorlagen (etwa zwei Drittel) im Gegensatz zu denen, die online ausgefüllt wurden (ein Drittel). Die Internetnutzer sehen eine Fußgängerzone kritischer. Die deutliche Mehrheit ist gegen eine Fußgängerzone (73 Prozent). Bei der Auswertung von Geschäften sind es 60 Prozent.

Unter diesen Fragebögen-Teilnehmern sehen den Test einer temporären Fußgängerzone 49 Prozent positiv, negativ 51 Prozent. Bei der Homepage-Auswertung ergibt sich ein anders Bild: 75 Prozent negative Bewertungen und nur 25 Prozent positive wurden abgegeben.

Bei der Auswertung von Geschäften machen die Besucher aus Deutschland 55 Prozent aus, während es über die Homepage neun von zehn Befragten sind. Auf die Besucher aus der Schweiz entfallen 41 Prozent, online hingegen nur sieben Prozent der Bögen. Vier beziehungsweise drei Prozent kommen aus Frankreich. Ähnlich viele Besucher fahren in beiden Kategorien mit dem Auto, 70 beziehungsweise 73 Prozent (Homepage). Mit dem Rad waren es 24 beziehungsweise 20 Prozent (Homepage).

Freie Fahrt für die Velos

Speziell die Hinweise zur Fußgängerzone werden über die Homepage mit 64 Prozent als „schlecht“, zu 30 Prozent als „ausreichend“ und zu sechs Prozent als „gut“ beschrieben. Die Auswertung von Geschäften ergibt eine Drittelung (37 Prozent schlecht, 37 Prozent ausreichend, 26 Prozent gut). Für die Parkplatzsuche benötigten diejenigen, die in Geschäften die Bögen abgegeben haben, zu 61 Prozent bis zu zehn Minuten, bis zu 20 Minuten 20 Prozent und noch länger 19 Prozent. Unter den Online-Fragebögen-Nutzern waren es 38 Prozent, 25 Prozent beziehungsweise 37 Prozent.

„Radfahrer hatten keine Probleme bei der Parkplatzsuche“, erklärte Raithel in der Auswertung der Fragebögen. Überwiegend würden die Velofahrer den Test der Fußgängerzone positiv bewerten, aber zum größeren Teil keine Fußgängerzone auf Dauer wünschen.

„Geschätzt wurde von den Radlern die Durchfahrt durch die Fußgängerzone“, erklärt auch der Weiler IG-Velo-Vorsitzende Jürgen Wiechert. Radfahrer seien hier mit einer entsprechend mäßigen Geschwindigkeit unterwegs gewesen, ohne die Fußgänger zu gefährden. „Die Geschäfte konnten problemlos angefahren werden. Es gab keine Behinderungen durch ein- und ausparkende Fahrzeuge, was erheblich für die Sicherheit des Radverkehrs beitrug.“ Zudem seien auch die Radabstellplätze vor den Geschäften gut belegt gewesen, was auch bedeute, dass vermehrt mit dem Velo zum Einkaufen gefahren wurde.

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