Weil am Rhein Der Treffpunkt für Ötlinger Jugendliche soll wieder nutzbar gemacht werden

Saskia Scherer
Unter dem Ötlinger Jugendraum stehen Arbeiten an. Foto: zVg

Im Kellerraum unter dem Ötlinger Jugendraum muss das Tragwerk erneuert werden. Deshalb kann dieser aktuell nicht genutzt werden. Das Interesse ist aber ohnehin gering. Die Räte hoffen, dass sich das wieder ändert.

Im Prinzip müsse nur eine Geschossdecke abgebrochen und eine neue eingezogen werden, erläuterte Claudio Bergermann, Leiter des Amts für Gebäudemanagement und Umweltschutz, im Ortschaftsrat am Mittwochabend. „,Nur’ in Anführungszeichen – man sieht den Preis“, meinte er. Der Bauausschuss soll kommende Woche die Baufreigabe über 126 000 Euro erteilen, was die Räte einstimmig befürworteten.

Der Jugendraum befindet sich im Erdgeschoss im historischen, denkmalgeschützten Gebäudebereich des Kindergartens Ötlingen. Im darunterliegenden Kellerraum wurde im Jahr 2018 ein massiver Pilzbefall an der Tragkonstruktion aus Holz festgestellt, erinnerte Bergermann. Die tragenden Holzbauteile waren bereits in der statischen Funktion angegriffen und es wurden umgehend Notabsprießungen eingebaut, um die Standsicherheit der Decke aufrechtzuerhalten.

Holz durch Pilz zersetzt

Hauptursache für die Zersetzung des Holzes durch den Pilz war die hohe Luftfeuchtigkeit im Raum. Als weitere kurzfristige Maßnahme wurde ein kondenspunktgesteuerter Lüfter eingebaut. Das Pilzwachstum konnte damit gemindert und der weitere Verfall zum Stillstand gebracht werden. Dennoch habe sich der Zustand über die Jahre kontinuierlich verschlechtert.

„Dieses Jahr haben wir die Maßnahme im Haushalt untergebracht“, sagte Bergermann. Sie sei allerdings etwas diffizil. Die historische Holzkonstruktion müsse ausgebaut und eine Betondecke eingezogen werden – ohne, dass das übrige Gebäude Schaden nimmt. Holz eigne sich nicht, weil das Problem mit der Luftfeuchtigkeit nicht beseitigt sei, erklärte Bergermann auf Nachfrage von Burkhard Cerff. „Wir wollen aber mit Firmen in den Raum gehen, um die Maßnahme bautechnisch zu besprechen“, kündigte der Amtsleiter an. „Auf eine clevere Herangehensweise kommt es an. Es kann noch andere Erkenntnisse geben.“ Bergermann rechnet mit der Ausführung im dritten oder vierten Quartal.

Im Zuge der Arbeiten soll der Jugendraum auch einen neuen Boden plus Bodenbelag erhalten. Ideen gebe es noch keine – außer, die Nutzer zu fragen, kündigte Bergermann auf Nachfrage von Katrin Schröder-Meiburg an.

Gruppe hat sich zerstreut

Apropos Nutzer: In der November-Sitzung hatten sich die Räte nach der Jugendarbeit erkundigt. Die Gruppe, die sich im Jugendraum getroffen hatte, habe sich wieder aus den Augen verloren, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme der Stadtjugendpflege. Tobias Herbster, der für die Mobile Jugendarbeit verantwortlich zeichnet, habe jede Woche nachgefragt, wann ein Treffen gewünscht ist, jedoch kaum Rückmeldung erhalten. Die Initiative von Seiten der Stadtjugendpflege sei dann Mitte Mai eingestellt worden. Ähnlich wie in Märkt sei es schwierig, eine Gruppe am Laufen zu halten, da die Jugendlichen auch im Vereinsleben sehr eingespannt seien. Herbster habe Ötlingen aber auf seiner Route. Bis Ende Januar befand er sich allerdings in Elternzeit.

Dass das Interesse fehle, liege sicher auch am Zustand des Jugendraums, vermutete Ortsvorsteher Günther Kessler. Johannes Maier kritisierte, dass im Gemeindeblatt noch für den Raum geworben wird. „Da wünsche ich mir eine andere Informationspolitik.“ Die Botschaft solle lauten: Wir richten euren Raum wieder her, fand Schröder-Meiburg – und dass es dennoch Ansprechpartner gebe. Die Kontaktmöglichkeiten finden sich etwa auf einem Aushang, der Internetseite der Stadt und Instagram.

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