Die haben alle Rennen über einen Livestream mitverfolgt. Freunde, Bekannte und Verwandte haben alle mitgefiebert. Das Lustige war, dass mein Sohn am Finaltag, als die 200 Meter waren, Geburtstag hatte. Den konnte ich leider nicht mitfeiern. Er hat aber schon vorher gesagt, dass die Mama die Goldmedaille gewinnt. Die habe ich natürlich ihm gewidmet.
Frage: Sie laufen hier in Deutschland oft bei Rennen mit, wo die Teilnehmer ihre Kinder sein könnten. Und sie dominieren diese Rennen. Ohne ihre Leistungen zu schmälern: Haben wir keinen guten Nachwuchs mehr?
Das fasse ich auch nicht so auf. Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Vielleicht fehlt einfach der Biss oder das konstante Training.
Frage: Natürlich hat Corona mit den Beschränkungen keinen regulären Trainingsbetrieb ermöglicht. Aber sie haben sich fit gehalten.
Genau, ich war viel im Wald. Ich hab alles Mögliche gemacht, um meinen Fitnessstand beizubehalten oder sogar zu verbessern. Ich hatte zwei Mal selbst Corona gehabt und habe es zum Glück gut weggesteckt.
Frage: Was rät die amtierende Masters-Weltmeisterin dem Nachwuchs?
Sie soll am Ball bleiben, auch wenn es mal nicht so läuft. Das ist bei mir auch so. Dem Plan vertrauen und einfach weitermachen.
Frage: Wie geht es für sie nach dem WM-Titel weiter?
Ich möchte noch ein paar Rennen machen und zu den Süddeutschen und den Badischen Meisterschaften gehen. Eventuell möchte ich noch nach Freistett gehen. Da ist eine schnelle Bahn und ich wollte in diesem Jahr noch eine 12,1 oder eine 12,2 laufen. Das hätte ich auch im Vorlauf probieren können, habe dann aber aus taktischen Gründen darauf verzichtet. Im August möchte ich dann einfach mal eine wohlverdiente Pause machen und mich danach auf die deutschen Masters und auch schon auf die Hallensaison vorbereiten.