Sportmix „Ich wollte einfach Körner sparen“

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Leichtathletik Masters-WM in Tampere: Sinah Hänßler-Hug sprintet erst zu Silber, dann zu Gold

Lörrach hat eine Weltmeisterin. Sinah Hänßler- Hug vom TuS Lörrach-Stetten rannte im Rahmen der Masters-WM in Tampere (Finnland) zu Silber über 100 Meter in 12,45 sowie zu Gold über 200 Meter in 25,85 Sekunden. Nach ihrer Rückkehr hat sich unser Redakteur mit der Athletin unterhalten.

Frage: Herzlichen Glückwunsch zu Silber und Gold. Wie fühlt man sich als Weltmeisterin?

Gut, wobei es ist irgendwie noch gar nicht so real. Ich habe es irgendwie noch nicht so richtig angenommen. Aber natürlich ist es unwahrscheinlich schön.

Frage: Kam der Erfolg für sie überraschend?

Ja, total. Ich habe bei den 200 Metern gar nicht damit gerechnet. Vielleicht, dass ich um Bronze mitlaufen kann, aber mit dem Titel. das kam dann doch überraschend für mich.

Frage: Die Meldezahlen für den 200-Meter-Lauf waren erstaunlich hoch und es gab auch Vorläufe. Haben sie da etwas taktiert?

Ja, das habe ich. Ich habe einfach nur das getan, was ich machen musste, um das große Q zu bekommen. Die Rennen haben sehr viel Körner gekostet, da wir immer starken Gegenwind hatten. Ich wollte also einfach Körner fürs Finale sparen und das hat sich dann als gut erwiesen.

Frage: Definitiv. Wie hat denn ihre Familie die Goldmedaille aufgenommen und wie hat sie es mitbekommen?

Die haben alle Rennen über einen Livestream mitverfolgt. Freunde, Bekannte und Verwandte haben alle mitgefiebert. Das Lustige war, dass mein Sohn am Finaltag, als die 200 Meter waren, Geburtstag hatte. Den konnte ich leider nicht mitfeiern. Er hat aber schon vorher gesagt, dass die Mama die Goldmedaille gewinnt. Die habe ich natürlich ihm gewidmet.

Frage: Sie laufen hier in Deutschland oft bei Rennen mit, wo die Teilnehmer ihre Kinder sein könnten. Und sie dominieren diese Rennen. Ohne ihre Leistungen zu schmälern: Haben wir keinen guten Nachwuchs mehr?

Das fasse ich auch nicht so auf. Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Vielleicht fehlt einfach der Biss oder das konstante Training.

Frage: Natürlich hat Corona mit den Beschränkungen keinen regulären Trainingsbetrieb ermöglicht. Aber sie haben sich fit gehalten.

Genau, ich war viel im Wald. Ich hab alles Mögliche gemacht, um meinen Fitnessstand beizubehalten oder sogar zu verbessern. Ich hatte zwei Mal selbst Corona gehabt und habe es zum Glück gut weggesteckt.

Frage: Was rät die amtierende Masters-Weltmeisterin dem Nachwuchs?

Sie soll am Ball bleiben, auch wenn es mal nicht so läuft. Das ist bei mir auch so. Dem Plan vertrauen und einfach weitermachen.

Frage: Wie geht es für sie nach dem WM-Titel weiter?

Ich möchte noch ein paar Rennen machen und zu den Süddeutschen und den Badischen Meisterschaften gehen. Eventuell möchte ich noch nach Freistett gehen. Da ist eine schnelle Bahn und ich wollte in diesem Jahr noch eine 12,1 oder eine 12,2 laufen. Das hätte ich auch im Vorlauf probieren können, habe dann aber aus taktischen Gründen darauf verzichtet. Im August möchte ich dann einfach mal eine wohlverdiente Pause machen und mich danach auf die deutschen Masters und auch schon auf die Hallensaison vorbereiten.

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