Schopfheim Altpapier im Bücherschrank

Gerald Nill
Bitte keine „alten Schinken“: Die Bücherpaten bitten darum, im Bücherschrank keine Werke zu entsorgen, die vor 2000 erschienen sind. Foto: Gerald Nill

Der Bücherschrank wird mal wieder zur Altpapier-Entsorgung missbraucht. Das beklagt Bücher-Patin Birgit Uhlich, die den Schrank vor dem Rathaus aktuell alleine mit ihrem Mann Henning betreut.

„In letzter Zeit war es wieder fürchterlich ärgerlich“, schimpft Birgit Uhlich. Vor zehn Tagen war das Tauschmedium voll gestopft mit „alten Schinken“, Readers Digest aus den 1970er Jahren. Es liege auf der Hand, dass so etwas heute niemand mehr lesen wolle, ist der Schopfheimerin klar.

Zettel gibt Hinweise, was nicht erwünscht ist

Damit es den Nutzern des Bücherschrank ebenfalls bewusst wird, hat sie zuletzt einen Zettel angebracht, was nicht hineingehöre. „Vor einer Woche war der Zettel einfach weggerissen“, ärgert sich Uhlich. „Jetzt müssen wir deutlich sagen: So geht es nicht weiter.“

Eine Abschaffung des acht Jahre alten Bücherschranks steht im Raum. Die Entsorgung der unbrauchbaren Wälzer bleibe nämlich an ihnen hängen. „Wir haben schon wieder vier Kisten unbrauchbarer Bücher in unserem Keller, ärgert sich die Patin darüber, wie viel Arbeit an ihr und ihrem Mann hängen bleibt. Kofferraumweise habe sie Altbücher schon zum Kolpingwerk gefahren.

Deshalb sagt sie jetzt noch einmal klipp und klar, was nicht in den Schrank gehört: Neben den Büchern vor 2000 bitte auch keine Sachbücher oder Schulbücher. Es verstehe sich, dass verschmutzte Literatur ebenfalls nicht in die Tauschbörse darf. Gleichzeitig sei noch mal gesagt, was ausdrücklich willkommen ist: aktuelle Krimis und Romane zur Erbauung und Unterhaltung.

Wenn Sie nicht fast täglich nachschaue, gebe es Chaos im Schrank. Buchstützen sollen die Unordnung eigentlich verhindern. Aber wenn sie nicht genutzt werden? Unordnung entstehe auch, wenn Mütter im Café ihre Kleinen am Schrank einfach gewähren ließen.

Paten wollen sich auf die Lauer legen

Uhlichs sind nun so weit, dass sie sich mal auf die Lauer legen wollen, um zu beobachten, wer die Schmutzfinken und Altpapier-Entsorger sind, die die gute Idee der Tauschbörse aus purer Bequemlichkeit missbrauchen. Eine Ausnahme habe sie übrigens aktuell gelten lassen. Ein „Hebel“ in altdeutscher Schrift darf im Schrank auf einer Liebhaber hoffen.

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