Rheinfelden Strukturreform bereitet Hoffnung

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Der Klinikstandort Rheinfelden soll aufgewertet werden. Foto: Archiv

Kreiskrankenhaus: Förderverein wählt Vorstand neu / Hoffnung auf langfristige Standortsicherung wächst.

Während in Schopfheim Bürger, Ärzte und Lokalpolitiker auf die Barrikaden gehen, erfreuen sich in Rheinfelden die Beobachter der Krankenhaussituation an den Ankündigungen der Kreiskliniken, den Standort wieder aufzuwerten. Bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins des Kreiskrankenhauses gab es daher nach vielen kritischen Worten nun Lob für die Entscheidung.

Rheinfelden (rom). Des einen Freud, des andern Leid. Sollten die Pläne der innerklinischen Strukturreform 2023 tatsächlich so umgesetzt werden wie angekündigt, stehen zwei deutliche Veränderungen an.

Während der Standort Schopfheim künftig nur noch für die Bereiche Psychiatrie und Psychotherapie zuständig sein wird, soll Rheinfelden als grundversorgendes Krankenhaus mit einer Notaufnahme und Intensivstation aufgewertet werden. Größte Veränderung ist der Wechsel der Diabetologie sowie der Hand- und Fußchirurgie von Schopfheim nach Rheinfelden, um die dortigen OP-Kapazitäten besser auslasten zu können.

Rückblende

„Der Förderverein begrüßt diese politisch mitgetragene Entwicklung ausdrücklich“, betonte der Vorsitzende des Vereins, Friedrich Hauß, bei der Mitgliederversammlung im Sitzungssaal des Rheinfelder Rathaus. Zuvor gab er einen Abriss über das vergangene Jahr. Nach dem Verlust des chirurgischen Chefarztes Till Eßlinger habe man einen Brandbrief an die Landrätin verfasst und die Sorgen mitgeteilt, dass keine richtige Versorgung der Bevölkerung stattfinde. Auch hatte der Verein die Kommunikation der Klinikleitung mit der Belegschaft kritisiert. „Wir hatten die Unternehmenskultur wiederholt angesprochen“, erinnerte Hauß in seinem Rückblick.

Neuanfang

Eine „Katastrophe“ nannte Hauß die Nachricht am 28. Juni vom Weggang des Geschäftsführers Armin Müller, was zu weiterer Verunsicherung der Mitarbeiter geführt habe. Doch mit dem Start des neuen Chefarzts der Orthopädie, Okba Al Marhi, sei ein Neuanfang eingeleitet worden.

Der Mediziner stellte sich kurz vor. Der Vater von drei Kindern kommt aus Niedersachsen und war in Braunschweig und Helmstedt tätig. Ihm schwebe eine Spezialisierung der Chirurgen vor auf die Bereiche Arthroskopie und Endoprothetik. Mit minimalinvasiven Maßnahmen solle erreicht werden, dass die Patienten schneller genesen als mit bisherigen Techniken. Ein Schwerpunkt solle auch auf der Ausbildung liegen: „Wir müssen dann keine Eier mehr kaufen. Wir wollen die Hühner sein, die die Eier legen“, sagte Al Marhi. Dies sei ein Teil des Plans gegen den Fachkräftemangel.

Finanzen

Schatzmeister Klaus Schäuble konnte für das Geschäftsjahr 2021 ein Plus in der Kasse vermelden. Unter anderem wurde ein Rollstuhl für übergewichtige Patienten angeschafft sowie ein Zuschuss für die Klinikseelsorge verteilt. Größte Investition im zu Ende gehenden Jahr war eine Ladestation für Elektroautos für rund 10 000 Euro.

Wahlen

Friedrich Hauß wurde als Vorsitzender wiedergewählt. Der bisherige Stellvertreter Reiner Haag wechselte mit Beisitzer Udo Schwehr die Position. Kassierer Klaus Schäuble sowie Schriftführerin Hannelore Nuß wurden in ihren Ämtern bestätigt, ebenso die neun weiteren Beisitzer. Als elfte Beisitzerin wurde die Minsler Hausärztin Judith Friedrich-Riemenschneider neu gewählt.

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