Rheinfelden Der Stadtwald ist keine Sparbüchse

Die Oberbadische
Trotz erhöhten Einschlags im kommenden Jahr wird der Rheinfelder Stadtwald ein Minus erwirtschaften. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Gemeinderat: Forstbetriebsplan kalkuliert ein Minus im Jahr 2018 trotz mehr Einschlag ein

9630 Festmeter sollen im kommenden Jahr im Rheinfelder Stadtwald eingeschlagen werden. Dennoch ist mit einem Fehlbetrag zu rechnen, ließ Forstbezirksleiter Bernhard Schirmer den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung wissen. Trotzdem billgte das Gremium die Planung.

Von Ulf Körbs

Rheinfelden. Auch mittelfristig wird aus dem Forst keine Sparkasse werden, hielt Schirmer fest, was auch an der Struktur des Waldes liegt. Der leidet nämlich noch immer an den Spätfolgen des Sturms Lothar – Stichwort: Borkenkäferplage – und Erlentriebsterben. Schirmer bezifferte das Minus für das kommende Jahr mit 125 000 Euro, da in den betroffenen Beständen auf 36 Hektar für rund 163 000 Euro investiert werden muss. Hinzu kommen noch elf Hektar, die aufgeforstet werden sollen, dafür ist das Setzen von 27 000 Pflanzen sind geplant. Auch Maßnahmen für die Entwicklung der jungen Bäume sind geplant, die mit rund 120 000 Euro zu Buche schlagen werden.

Hinzu kommt noch eine Markentwicklung, die besonders bei der im Stadtwald stark vertretenen Buche eine Negativtendenz hat. Der Forstbezirksleiter rechnet hier mit einem Mindererlös von 21 000 Euro im Vergleich zum laufenden Jahr. Hinzu kommen noch rund 30 000 Euro für den Waldwegebau.

Die Fraktionen zeigten in ihren Rektionen durchaus für die Entwicklung und betonten, dass der Wald eben kein städtischer Gewinnposten sein muss. So erinnerte Paul Renz (CDU) daran, dass die „Naherholung unser Kapital“ ist und Rheinfelden als großer Waldbesitzer höchstens selten Kapital aus dem Holz geschlagen habe. Der Christdemokrat forderte aber auf, in den künftigen Jahren wieder nur den normalen Hiebsatz einzuplanen.

Uwe Wenk (SPD) hob besonders auf die „ökologische Bedeutung“ des Walds ab. Daher würde seine Fraktion den Kurs für einen „gesunden Wald“ unterstützen, sich aber trotzdem einen ausgeglichenen Forsthaushalt wünsche. Zudem regte er eine Kommission an, die Einsparmöglichkeiten ausloten solle. Auch die beiden anderen Fraktionen – Freie Wähler und Grüne – sprachen sich für einen ausgeglichenen Etat aus. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt hielt fest, dass die Investitionen „mehr als gerechtfertigt“ sind, angesichts dessen, was der Forst für die Ökologie und aber auch für die Erholung leiste.

Umfrage

Deutschland Fans

Verfolgen Sie die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland?

Ergebnis anzeigen
loading