Ein berührendes kurzes Video zum Einstieg stimulierte Emotion und Empathie, so dass die Teilnehmer sich danach nicht schwer damit taten, sich jeweils zu viert an einen Tisch zu setzen, wobei die Vorgabe lautete, dass man sich möglichst nicht schon kennen sollte.
Neun Themenfelder wurden beackert
Neun Themenfelder wurden an diesem Samstagvormittag beackert: Bildung und Schule, Ausbildung und Praktika, Arbeit, Sprache, Wohnen, Gesundheit, Kultur und Freizeit, Wertedialog und Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamt. Am Schluss waren auf den jeweiligen Stellwänden erstaunlich viele Grafiken mit Häusern zu sehen, in denen auf den verschiedenen Geschossebenen die entsprechenden Stichworte angesiedelt waren. Und beim Thema „Wohnen“ war Neuenburg sogar als Burg dargestellt.
Die „Visionen“ für 2023 zeigten eine lebenswerte Stadt, in der es Arbeit und Ausbildung für alle gibt, die Arbeitsplätze in der Stadt liegen, die Stadtgemeinschaft sich in einem „Begegnungshaus“ treffen kann und die Gesundheitsversorgung bereits mit einer breit gefächerten Prophylaxe beginnt.
Auch „rote Kärtchen“ wurden vergeben, die kritische Punkte am Status Quo benannten. Zum Beispiel wurden da eine engere Vernetzung der Akteure angemahnt, mehr Sprachangebote oder auch die Entlastung von überforderten Ehrenamtlichen.
Ergebnisse fließen in politische Entscheidung ein
Bürgermeister Joachim Schuster hatte den ganzen Vormittag aufmerksam begleitet, der mit einer Präsentation der Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen abgeschlossen wurde. In seinem Schlusswort wies er darauf hin, dass die Ergebnisse in die kommunalpolitischen Entscheidungsprozesse einfließen, aber nicht alles von heute auf morgen umgesetzt werden könne. Dass hier keine leeren Versprechungen gemacht werden, verdeutlichte er an einigen Beispielen, wo aus früheren Zukunftswerkstätten kommunalpolitisches Handeln angeregt wurde.
Die Idee des Gemeinschaftshauses war für Schuster Anlass, über eine neue, intensivere Nutzung des Neuenburger Stadthauses nachzudenken. Hier habe man rein organisatorisch bereits alle Voraussetzungen für eine multifunktionale Nutzung bis hin zum Kino und einem großen Platz für Open-Air-Events.
Dass die Verwaltung schon früh auf das Thema Zusammenleben in der Stadtgemeinschaft reagiert hat, zeige unter anderem, dass sie ein von Elvira Riesterer geleitetes Team für Soziales eingerichtet hat, in dem auch die kommunale Inklusionsvermittlerin Esther Hagenow seit anderthalb Jahren tätig ist und mit Andrea Kühne eine Koordinatorin für Geflüchtete und Migranten zur Verfügung stehe.
Ihnen dankte der Bürgermeister für die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung, ebenso dem Schulleiter des Kreisgymnasiums, Rainer Kügele, als Hausherr.