Neuenburg Druck, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen

Weiler Zeitung
Beitrag zum bezahlbaren Wohnen: Die Baugenossenschaft Familienheim hat in Neuenburg bereits verschiedene Projekte verwirklicht, unter anderem an der Ensisheimer Straße und an der Öl­straße (Foto). Foto: zVg / Baugenossenschaft Foto: Weiler Zeitung

Entwicklung: Stadt Neuenburg liegen 89 Bewerbungen vor / Stadt will Flächen für sozialen Wohnbau ausweisen

Neuenburg am Rhein. Nach wie vor besteht in Neuenburg eine hohe Nachfrage nach Wohnraum. Dem will die Verwaltung „mit zahlreichen Maßnahmen und Projekten“ gerecht werden, ist einer Pressemitteilung des Rathauses zu entnehmen.

Gesucht würden Ein-Zimmer-Wohnungen bis Vier-Zimmer-Wohnungen oder größer. Insgesamt lägen der Stadt 89 Bewerbungen vor. Dabei handle es sich um Familien und Einzelpersonen.

Stadt braucht preisgünstigen Mietwohnraum

„Ergänzend erreichen uns Anfragen für die Wohnanlage Service-Wohnen Fridolinhaus.“ Hier liegen der Stadt 37 Bewerbungen für Ein-Personen-Wohnungen und rund zehn Bewerbungen von Paaren für eine Zwei-Personen-Wohnung vor. In diesem Objekt gibt es 16 öffentlich geförderte Wohnungen. Eine Wohnungsvergabe sei hier lediglich an Personen mit einem Wohnberechtigungsschein möglich.

Die Anfragen zeigten, dass die Stadt preiswerten Mietwohnraum brauche. Gute Beispiele seien zahlreiche Objekte im Geschosswohnungsbau der Baugenossenschaft Familienheim Markgräflerland. Hierzu zählten auch die in Neuenburg in den vergangenen Jahren neu errichten Gebäude in der Ölstraße und in der Freiburger Straße sowie 24 Wohnungen in der Ensisheimer Straße. In diesem Projekt werden für finanzschwache Familien Wohnungen in einer Kooperation mit dem Siedlungswerk des Erzbistums Freiburg gefördert. „Die Stadt hat hier einen Partner gefunden, der die Bedürfnisse kennt und umsetzt“, heißt es von Verwaltungsseite.

Die Stadt selbst hat neben 16 Wohnungen im Fridolinhaus insgesamt 26 Wohnungen, die zu einem günstigen Quadratmeterpreis vermietet würden. Hinzu kommen Unterkünfte für Obdachlose und Flüchtlinge.

Projekte von privaten Investoren

Weitere Objekte im Geschosswohnungsbau werden derzeit von privaten Investoren realisiert. Beispiele sind die Wohnanlage „Unser Park“ an der Ecke Müllheimer Straße / Pommernstraße – hier errichtet Gernot Pöpperl insgesamt 60 Wohnungen – oder das ehemalige Cusenier-Areal, das die Firma Gisinger wiederbeleben will. In diesem denkmalgeschützten Objekt in der Müllheimer Straße wird neuer Wohnraum geschaffen.

Im geplanten Wohn- und Geschäftshaus an der Schlüsselstraße entstehen neben Einzelhandelsflächen und Praxen eine Vielzahl von Wohnungen. Das öffentliche Bieterverfahren sei abgeschlossen. Es werde mit einem Baubeginn im zweiten Quartal 2019 gerechnet.

Pilotprojekt mit der Stadt Freiburg

Um den Druck auf dem Wohnungsmarkt, gerade für bezahlbaren Wohnraum, zu verringern, versuche die Stadt, geeignete Grundstücke beziehungsweise Flächen für Wohnbaugebiete auszuweisen, auf denen sozialer Wohnbau entstehen kann. Die Stadt beteilige sich deshalb an einem Pilotprojekt mit der Stadt Freiburg, dem sich insgesamt sechs Gemeinden im Zuge der Siedlungsflächenentwicklung in der Region Freiburg angeschlossen haben.

Das Projekt Wachstum – sozial und ökologisch planen und gestalten“ findet im Rahmen des Förderprogramms „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ statt. Die Stadt Freiburg tritt dabei ihren überschüssigen Wohnbedarf an die Gemeinden ab, die nach dem Entwicklungsplan nicht mehr wachsen dürfen.

Hintergrund ist, dass die Stadt Freiburg aufgrund des Zuzugs und der Bevölkerungsentwicklung weitere Wohnbauflächen ausweisen müsste, aber aufgrund der topographischen Verhältnisse hier an ihre Grenzen stößt. Die Idee ist, Flächenkontingente an die Städte und Gemeinden im Umland zu übertragen, die über den Schienennahverkehr gut an Freiburg angebunden sind. Ein Schwerpunkt ist dabei die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.

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