Müllheim Gemeinderat: Masterplan für Straßenräume gutgeheißen

Volker Münch
Die Straßenbäume in Müllheim brauchen Hilfe. Foto: Volker Münch

Um auf den Klimawandel und die Zunahme von Unwetterereignissen reagieren zu können, hat der Gemeinderat die Aufstellung eines Masterplans für Straßenbäume gutgeheißen. Mit dem Maßnahmenkatalog sollen die Lebensräume der Stadtbäume optimiert werden.

„Wir haben angesichts der Entwicklung einiges zu tun“, betonte Tiefbaudezernent Ronny Biesinger vor dem Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause. Er bezog sich auf die Auswirkungen des jüngsten Unwetters, das zeigte, wie anfällig Bäume im Straßenraum seien, wenn ihre Baumquartiere wenig optimal sind und Sturmböen gerade geschwächte Bäume umstürzen. „Mit dem Masterplan geht es aus Sicht des Dezernenten darum, auf die Klimaveränderung zu reagieren, zu kleine Baumquartiere zu vermeiden und vorhandene möglichst zu optimieren, das Parken auf Baumscheiben zu verhindern, um eine Bodenverdichtung und Anfahrschäden zu vermeiden. Aus diesen Kriterien entstünde auch ein Problem der Verkehrssicherung besonders an Fuß- und Ra

Straßenbäume seien echte „Wohltaten“ für die Innenstadt. Sie bieten laut Biesinger Windschutz, wirken als Feinstaubfilter, sorgen über die Verdunstung des aufgenommenen Wassers übers Blattwerk für Abkühlung, binden Kohlendioxid und wirken als Regenwasserspeicher. Bäume dienen auch der Beschattung und der daraus resultierenden Kühlung und sind auch wichtiger Lebensraum für Tiere. Um die Ziele erreichen zu können, müssen Bäume einen ausreichend großen Wurzelraum erhalten, der auch belüftet wird. Es geht bei der Optimierung auch um die Wasser- und Nährstoffversorgung und um passende klimatische Bedingungen. Ferner wird künftig die Wahl auf klimaresiliente Baumarten fallen. Ferner soll versucht werden, einen Großteil der Jahresniederschlagsmenge im Bereich der Bäume einzubringen.

Bei der anschließenden Debatte regte Stadtrat Michael Herbstritt an, entlang der Straßen zu den Ortsteilen mehr Bäume zu pflanzen. Er verspricht sich davon eine Beschattung des Straßenraums und damit einen Beitrag zur Minderung der Erwärmung durch den aufgeheizten Asphalt. Ratsmitglied Myriam Egel brachte die Fußgängerzone ins Spiel, wo mit Ausnahme der Bäume am Markgräfler Platz bis heute Bäume fehlten. Mit dem Grundsatzbeschluss wurden vier Bausteine verabschiedet. Es geht dabei um die Identifizierung von geeigneten Ersatzstandorten. Dazu soll zeitnah ein Fachplaner beauftragt werden. Im nächsten Baustein geht es um die Schaffung attraktiver und nachhaltiger Baumstandorte, als dritter Baustein ist die Ergänzung des vorhandenen Baumkatasters vorgesehen. Der vierte Baustein beschäftigt sich mit der Verbesserung der Abstimmungsprozesse zwischen den verschiedenen Beteiligten beim Erhalt und Ausbau des Straßenbaumbestandes. Insgesamt werden für die vier Bausteine kosten in Höhe von 130 000 Euro veranschlagt.

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