Lörracher Dällerschlägg Ein Auftakt, der erste Sahne ist

Adrian Steineck
Für die Vertreter der einzelnen Cliquen hieß es, ihre Gesichter in die Sahne zu tunken und nur mit ihren Mündern nach dem „Schnägg“ zu suchen. Foto: Adrian Steineck

Felix Prick von der Güggel-Clique Tumringen ist der Dällerschlägger des Jahres 2024.

„Friss’n wäg – d’r Schnägg“: Aus vielen Kehlen erscholl der Ruf der Lörracher Fasnacht. Die Vertreter der Fasnachtscliquen, die sich um einen großen Teller mit kleinen Sahnehäufchen versammelt hatten, leisteten dieser Aufforderung mit sichtlichem Vergnügen Folge.

Foto: Adrian Steineck

Der Brauch ist Tradition und allen Lörracher Fasnächtlern wohlbekannt: Es gilt, den „Schnägg“ (Schnecke), eines der Symboltiere der Lörracher Fasnacht, nur mit dem Mund in den Sahnehäufchen zu suchen. Dies gelang Felix Prick von der Güggel-Clique Tumringen am schnellsten. Von Obergildenmeister Michael Lindemer und dem Protektor der Lörracher Fasnacht, Ex-Obergildenmeister Jörg Roßkopf, wurde Prick zum Dällerschlägger des Jahres 2024 gekürt.

Stimmung auf dem Alten Marktplatz mit der „GM 53 Lörrach“ Foto: Adrian Steineck

Mit Hemliglunggi und Dällerschlägg läuteten die Lörracher Narren die heiße Phase der Fasnacht ein. Die Feier am Schmutzige Dunnschdig geriet zugleich zum Auftakt nach Maß für Obergildenmeister Michael Lindemer, der erstmals die Verantwortung für die große Straßenfasnacht trägt.

Deutschlands älteste Guggemusik macht Auftakt

Los ging es mit der ältesten Guggemusik Deutschlands: Die „Gugge 53“ oder „GM 53 Lörrach“ schränzte zur Freude des Publikums auf dem Alten Marktplatz ab 17 Uhr Pophits wie „Dancing Queen“ des schwedischen Quartetts Abba mit viel Herzblut und Liebe zum musikalischen Detail. Der Auftritt geriet zur furiosen Einstimmung auf die Gugge-Explosion, die am Samstag, 10. Februar, auf mehreren Bühnen den ganzen Tag über für Fasnachtsstimmung sorgt.

Foto: Adrian Steineck

Guggemusik gab es auch am Hebelpark. Neu aufgelegt präsentierte sich der Hemliglunggi-Umzug. Dieser war unterteilt in den geschichtsträchtigen Teil Obestraich, die Prologe mit der Vorbereitung der Sahneteller und das Guggemusikkonzert. Die Fackeln verbreiteten stimmungsvolles Licht und sorgten für eine spezielle Atmosphäre.

Beim Dällerschlägg selbst gab es ebenfalls eine Neuerung. Wer spät gekommen war und in der Menschenmenge kein Durchkommen fand, der konnte das Geschehen dennoch verfolgen.

Erstmals auf einer Leinwand übertragen

Das bunte Treiben wurde auf einer Leinwand übertragen – ein Verfahren, das seit der heimischen Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2006 erprobt ist und bestens ankam.

Protektor Jörg Roßkopf ließ kurz die Geschichte des Dällerschlägg, der in der Vergangenheit auch schon in Stetten stattfand, Revue passieren. Mit dem Alten Markt sei der Dällerschlägg nun wieder dort, wo er laut Roßkopf hingehöre.

Bei Stimmungsmusik ließen die dicht gedrängt stehenden Besucher den Auftakt der Straßenfasnacht ausklingen.

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