Lörrach Zwischen zwei Musikwelten

Gottfried Driesch
Veronika Lutz und Andreas Mölder im Bonifatius-Saal. Foto: Gottfried Driesch

„ConBoni“: Benefizkonzert in St. Bonifatius weckte großes Interesse.

Lörrach - Buchstäblich auf Wanderschaft gingen die Künstler und das Publikum beim zweiten Benefizkonzert des Jahres der Reihe „ConBoni“ am Sonntag in der katholischen Kirche St. Bonifatius.

Nach einem Konzertteil mit Werken aus dem Barock und der Wiener Klassik zogen alle in den Bonifatiussaal im Gemeindehaus um. Dort erklangen französische Chansons und Lieder aus den 30er Jahren.

„Wanderschaft zwischen Klassik und Chanson“ hieß das Programm. Veronika Lutz (Sopran) und Andreas Mölder (Orgel/Klavier) waren die Künstler. Ungewöhnlich an dem Konzert war nicht nur der Wechsel des Ortes mitten im Programm, sondern auch der große Sprung in den Epochen.

Koloraturen mühelos gemeistert

Den ersten Teil umrahmten zwei Werke des Barock. Die Arie „Ich folge dir gleichfalls mit freudigen Schritten“ aus der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach, passend zur bevorstehenden Passionszeit, stand am Anfang. Mit ihrem hohen Sopran meistert die aus Mainz stammende Veronika Lutz mühelos die Koloraturen der Arie. Die Kantate „Was ist das Herz? Ein finst’rer Ort“ von Georg Philipp Telemann beendete den ersten Teil.

Dazwischen erklangen zwei Werke von Wolfgang Amadeus Mozart. Mozart hat viele Messen geschrieben. Aus der Missa brevis in B-Dur, KV 175, erklang sehr ausdrucksstark das für Sopran-Solo komponierte „Benedictus“.

Als Solist trat Mölder in einem Adagio und Allegro in f-moll von Mozart in Erscheinung. Getragen, düster und stark registriert, erklang das Adagio. Freundlich dagegen das Allegro. Mozart wendet in dieser Komposition mehrfach die Technik des Trugschlusses an. Dabei zielt die Musik auf einen harmonischen Schluss hin, um unmittelbar vor Erreichen der Tonika eine Abzweigung zu nehmen und erneut zu erblühen.

Der zweite Programm-Teil im Bonifatius-Haus war dem Chanson gewidmet. Das Lied der unvergesslichen Edith Piaf „La vie en rose“ stimmte das Publikum ein. Veronika Lutz stellte ihre Stimme auf das andere Genre ein.

„Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“

Sehr lebhaft war die Klavierbegleitung bei „La foule“. Aus dem Film „Der blaue Engel“ stammt das Lied „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“. Damals wurde es von Marlene Dietrich mit ihrer charakteristischen dunklen Stimme gesungen. Als Sopranistin fehlte Lutz in der Tiefe ein wenig Strahlkraft und Volumen. Ähnliches gilt für die Lieder „Sous le ciel de Paris“ und „Davon geht die Welt nicht unter“, ursprünglich von Zarah Leander gesungen.

Das Interesse des Publikums an diesem Konzert war sehr groß. Nach der Wanderung fanden nicht mal alle Zuhörer einen Sitzplatz im Bonifatiussaal. Als Dank für das große Interesse erklang als Zugabe „Aux Champs-Élysées“. Die Kollekte kam dem Malteser Hilfsdienst Wiesental zu Gute.

Umfrage

Deutschland Fans

Verfolgen Sie die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland?

Ergebnis anzeigen
loading