Lörrach „Warte uf die nöchscht Fasnacht“

Die Oberbadische

Fasnachtsserie – Folge 5: Grußworte von Protektorin Diana Stöcker und Kopfkino beim „Houmschuuling“

Die Fasnacht muss in diesem Jahr ohne Umzüge und große Saalveranstaltungen auskommen. Dafür bieten wir der Lörracher Narrenzunft, Narrengilde und Fasnachtsgesellschaft Buurefasnacht Hauingen in einer Serie während der Fasnachtshochzeit eine Bühne. Im fünften Teil meldet sich heute Protektorin Diana Stöcker zu Wort, und in der sechsten Szene des Programmhefts „Kein-Programmheft“ geht es um das Thema „Houmschuuling“.

Lörrach. „Ja, wer sich in Lörrach und darüber hinaus politisch profilieren will, der muss sich ganz schön anstrengen. Denn höhere Weihen kriegt man nicht umsonst, und der Weg dorthin führt entweder über das Amt des Protektors oder der Protektorin der Lörracher Fasnacht“, betont die Narrenzunft. Alternativ könne auch der Weg über eine Bewerbung als „Drochehüüler“ gewählt werden – manch einer habe schon beides versucht. Mit Erfolg, wie die langen Listen der Protagonisten eindrücklich bewiesen, so die Zunft.

Die Ehre, zur Protektorin der Lörracher Fasnacht geadelt zu werden, „erlitt für 2021 eine nette, umgängliche Dame aus dem benachbarten Rheinfelden“. Ihre Wurzeln liegen im nordbadischen Karlsruhe, wo eine etwas andere Aussprache herrscht als hierzulande. Deswegen wurde die Narrenzunft von ihr um das Lektorat ihres Grußwortes gebeten: „Haben wir gerne gemacht – man soll ja verstehen, was sie meint.“ Die diesbezügliche Zusammenarbeit mit Diana Stöcker könne man sich „so ähnlich wie Homeschooling vorstellen“. Darum geht es dann auch in der sechsten Szene im Anschluss.

Grußwort der Protektorin

„Liebi Närrinne un Narre, liebi Fründ vo de Lörracher Fasnacht! Üblicherwis gilt so e Fasnachtslosig nur für d‘Fasnachtszit, aber dies Johr isch alles anders: ’Überall Maskeball!’ het scho im Summer bi größere g‘sellschaftliche Aläss golte – und s’eind oder andre Muulkörble, au Badisch‘s Muuldäschle gnennt, het me tatsächlich für ‘ne Fasnachtsmaske halte chönne. …un mit dem Motto ’Überall Maskeball!’ wird’s leider au nooch dere Fasnachtszit 2021 witer go. Aber mir Fründ vo dere Fasnacht bloose kei Trübsal. Narre hän no in jedere Krise Möglichkeite g’sucht un g’funde Fasnacht z’mache: Mir fiire Fasnacht eifach anderscht, schaue uns die Fotis vo de letsche Johre bi Social Media a, mache de Dällerschlägg at home und bliebe im Herze närrisch. Leider fehlt aber e zentrale Fixpunkt vo jedere Lörracher Fasnacht: D’Zunftöbe!!!

 M’r chönne uns nit freue uf unseri Manne vo de Narrezunft, die ei Pointe nach de andere, künschtlerisch in e hohes Nivo verpackt, humorvoll un stimmg‘waltig uf derre Bühni in de Alte Halle z‘ Haage zum Beschte gen un d‘ Züeschauer begeischtere. Kei schunkle zu de Musik, kei Imarsch vo de Zunft, Gilde und Cliquene, kei tosende Applaus, wenn d‘Lörracher VIPS und Halb-Vips und au d‘Weltpolitik(er) gekonnt und intelligent de Spiegel vorg’halte bekömme. Do hilft leider nur warte uf die nöchscht Fasnacht, uf die nöchscht Fünfti Johreszit. Mir chönne es nit ändere. 

Au mich tröschtet de Gedangge, dass i nit numme die diesjährige Corona-Fasnacht protektoriere düe, sondern gli no e zweiti Amtszit hintedra chunnt. Uf alli Fäll: Bliebet alli g‘sund un närrisch, damit me au nächscht Johr widder am End vo dem Zunftobet singe chönne: ’Aber einewäg sin mir z‘wäg!’ In däm Sinn: Friß’n wäg, d‘r Schnägg!!!“

Szene 6: „Houmschuuling“

Das Kopfkino in sechs Akten für den „ganz eigenen Zunftabend“ zuhause geht weiter: „Deheim git’s ä Huffe Huusufgabe – de Vosüech vo’n ere pädagogischi Umsetzig. Des Szenebild startet mit eme uf alle viere grabbelnde Primate, dä uf sinem Wäg zur Bühni lernt, uf de Hinterbei z’goh un somit d’Entwicklig hi zum moderne Wörkalkoholik vekörpert.

Dann chunnt d’Flädermuus ’Bädmän’ und – Zack! – sitzt er ihgschperrt mit sinere Familie deheim. Bim Homeschuling auf sich ällei gestellt wird klar, dass gar nit immer de Lehrer s’Problem isch. Mehreri Vosüech, ä Onleinkonferenz zum Klasselehrer im Aktivurlaub in Tirol herz’schtelle, scheitere.

Des Lehre mit de Chinder funktioniert erscht besser, nochdäm ma vorzüe Bedingige wie an de Lörracher Schüele schafft. Es werde Netz an d’Decki gschpannt, ‘s Internetz wird drosselt un ‘s Klo nümmi butzt, damit’s au eso schmeckt wie uff em Campuslokus.

 Folgendi Protagonischte soll me sich vorschtelle: als Evolutionsprimat de Kim-Orban-Erdogan-Putin alias Jong Un-Viktor-Tayyip-Wladimir, als Flädermuus de Jörg L(utz), als d’Chinder de Alfred ’Kille’ K(irchner) sowie de Ulrich ’Ulli’ L(usche) un als Leerer de Hubert B(ernnat).

Un jetz chunnsch Du mit Dienem eigene Chopfkino!“

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