Tests schon seit Oktober 2020
In puncto Testen ist die Gevita schließlich Profi. „Wir testen ja schon lange. Begonnen haben wir bereits im Oktober 2020“, sagt der Pflegedienstleiter rückblickend. Viel Zeit, um Erfahrungen zu sammeln, Abläufe zu optimieren. Denn bei der Qualität der Schnelltests gab und gebe es Unterschiede. „Eine Charge mussten wir letztes Jahr komplett wegwerfen. Die Tests waren fehlerhaft, fielen reihenweise falsch positiv aus. Wir verwenden daher ausschließlich wissenschaftlich gesicherte Tests, die von der Handhabung her entsprechend vernünftig sind. Wir haben eine gute Quelle, von der wir zuverlässig genügend Tests beziehen.“ Inzwischen werden immerhin 2000 bis 2500 Tests pro Monat gemacht.
Auftakt war im vergangenen Jahr in der Gevita selbst: Bewohner, Mitarbeiter, und Besucher. Hinzu kamen im Februar Erzieher und später Lehrer, die sich regelmäßig testen lassen können. „Die Stadt hatte mit uns Kontakt aufgenommen, ob wir das leisten können. Wir haben das kurz durchkalkuliert und gesagt: Das kriegen wir hin. Wir haben den Raum, wir haben die Mitarbeiter.“
Kurzerhand 150 zusätzliche Termine
Bis zu 200 Tests werden aktuell am Tag gemacht, die Termine sind ausgebucht. „Wir haben aber immer noch Restkapazitäten, die wir bei Bedarf aktuell freischalten“, erklärt Ehmann. So auch gestern und heute, als aufgrund hoher Nachfrage kurzerhand 150 zusätzliche Termine aufgegleist wurden. Solch flexibles Management würde man sich beim bundesweiten Corona-Management wünschen.
Die Abläufe funktionieren reibungslos. Im etwa vierstündigen Wechsel stehen Mitarbeiter des ambulanten Dienstes bereit. „Das Testen macht mir richtig Spaß“, sagt Ehmann lächelnd, der selbst gerne zum Stäbchen greift. Wichtig: Es sind Profis am Werk. „Wenn ich manchmal in Fernsehberichten sehe, wie da halbherzig rumgefummelt wird, finde ich das etwas fraglich“, erzählt der Pflegedienstleiter. „Wir haben Fachkräfte, die das seit Monaten machen.“
Keine Tests für Kinder unter 16 Jahren
Das engmaschige Testen sieht er als wichtigen Beitrag, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. „Wir in der Gevita konnten so größere Ausbrüche verhindern.“ Seiner Meinung nach ist unkoordiniertes Testen wenig sinnvoll. „Man sollte das konstant zwei Mal die Woche in Betrieben, Schulen und Kitas machen – verpflichtend. Dann wäre viel erreicht“, ist er sich sicher. Für Kinder unter 16 Jahren sind die Stäbchen-Tests übrigens nichts, sagt Ehmann. Die Nasengänge seien viel enger, das Ganze sei immerhin ein diagnostischer Eingriff.
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