Lörrach Und das Gute liegt so nah

Gabriele Hauger

Ferien: Auf Spurensuche in der Lörracher Touristinformation / Wichtiger Service auch für Einheimische

Lörrach - Hiergeblieben – heißt es in Corona-Zeiten für Viele. Schön, wenn man angesichts reduzierter Urlaubsmöglichkeiten in einer netten Ecke wohnt. Mangels Alternative, entdeckt derzeit so mancher die Reize seiner Heimat ganz neu. Dass Lörrach und seine Umgebung viel zu bieten haben, erfährt jeder, der die Touristinfo besucht. Wir begeben uns auf Spurensuche.

Isabel Adelhardt hat 2018 die Projektleitung der Lörracher Tourismusstrategie übernommen. Seit April 2019 leitet sie die Touristinfo im Herzen der Stadt. Sie ist Karlsruherin, kommt also aus einer Großstadt, mit deren Namen jeder etwas anfangen kann. „Ehrlich gesagt wusste ich sehr wenig über Lörrach, bis ich beruflich hierherkam“, gibt sie unumwunden zu.

Umso überraschter war sie über das pulsierende Leben im Zentrum der Lerchenstadt. Besonders begeisterte sie sich für das viele bergige Grün drumherum. Ins Herz geschlossen hat sie zudem den idyllischen Ortskern Tüllingens, das Wieseufer, den fast steten Blick auf die majestätische Burg samt Option eines Biergarten-Stopps. Absolute Pflicht, wenn Besuch von außerhalb kommt: ein Bummel über den Lörracher Markt am Samstag und ein Glas in einem der umliegenden Cafés.

Den Reiz der Stadt und ihrer Lage ins Bewusstsein rücken

Ihr ist es ein Anliegen, Besuchern von außerhalb, aber auch Einheimischen den Reiz der Stadt und ihrer Lage ins Bewusstsein zu rücken. „Lörrach ist für eine 50 000-Einwohner-Stadt überraschend urban. Die belebte Fußgängerzone wirkt deutlich größer, als sie eigentlich ist. Besonders reizvoll ist aber das Zusammenspiel der Städte mit dem Fokus auf Basel.“ Eine Kombination, die stets für Erstaunen sorgt: Dieses Ich-bin-in-zehn-Minuten-in-Basel-Erlebnis werde immer wieder begeistert kommentiert.

„Klar, kann man hier auch Urlaub machen“, findet Isabel Adelhardt. „Eine Woche Lörrach kann man sich toll füllen und dabei viel entdecken. Richtig spannend wird es natürlich, wenn man Ausflüge einplant.“ Die mittige Lage der Stadt zwischen der Kulturmetropole Basel und dem urwüchsigen Schwarzwald mache die Lerchenstadt zum idealen Standort.

Sehr nachgefragt: der Radtourenfinder. Vor allem bei den Einheimischen

Auch wenn coronabedingt die Zahl der Übernachtungsgäste spürbar zurückgegangen ist, kommen viele Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung. Sehr nachgefragt: der Radtourenfinder. Seit dem Frühjahr ausliegend, werde er ihnen regelrecht aus den Händen gerissen – besonders auch von Einheimischen. Gerade Lörrach und seine Umgebung könne man mit dem Fahrrad viel intensiver kennenlernen als mit dem Auto, erklärt Adelhardt. Ab Herbst soll zudem eine neue Radkarte online gestellt werden – schließlich sei das Dreiland eine absolute Rad-Region.

Gerade Ältere nutzen in der Touristinfo zudem dankbar die Möglichkeit, sich hier ihre Schwimmbadkarten zu kaufen – auch so eine Neuerung aufgrund Corona. Nicht jeder kann sich mit der online-Buchung über die App arrangieren.

Service-Leistungen und Souvenir-Shop

Weitere Service-Leistungen wie Fahrkartenticket-Verkauf, Pro Lörrach-Gutscheine, Infos zu Seniorensommer, VHS oder Wickelfisch-Angebote zum Bad im Basler Rhein werden gerne angenommen. Überraschend gut läuft auch der Souvenir-Shop, dessen Angebote, oftmals bewusst mit der alemannischen Sprache spielen: ein Regenschirm mit der Aufschrift „Bis d’Sunn wiider chunnt“, eine Bonbondose mit Dreiländerkarte, ein Magnet, auf dem Burg Rötteln zu sehen ist, Bücher und Postkarten auf Alemannisch oder der neue Band mit fundierten Beiträgen über die Burggeschichte.

Besonders bei Familien gefragt sind die Heftchen mit Stadt- oder Burg-Rallye, spannendes Rätselraten und Geschichte Lernen inklusive.

Stadt- und Burg-Rallye für Familien

Gerne werden bei der Tourist-Info Stadtführungen gebucht – besonders von Einheimischen, die sich auf Spurensuche in der Heimat begeben. Seit diesem Monat gibt es hier wieder spannende Angebote: „Von den Wirtshaussälen über die Stadthalle zum Burghof“, „Es grünt so grün in Lörrach“ oder ein virtueller Baumspaziergang sind hier unter anderem buchbar.

Auch wenn Lörracher Top-Ereignisse wie Stimmenkonzerte, Fasnacht oder Festivitäten abgesagt, verschoben oder fraglich sind, gibt es laut Isabel Adelhardt genügend coronataugliche Anziehungspunkte. An den Wandregalen darf gestöbert werden – selbstverständlich unter Einhaltung der Hygieneregeln. Thematisch gegliedert sind die Prospekte nach Ausflügen und Wellness, Wandern und Radfahren, Lörrach sowie Partnerstädte.

Auch wenn es deutlich weniger Veranstaltungsprospekte als üblich gibt, kann man sich hier inspirieren lassen, egal ob Besucher oder Einheimischer. Kunstwerk-Tour, Riehener Badi, Wein- oder Römer-Radweg, Kanu am Hochrhein oder Familienausflüge: Rund um Lörrach locken weitere Angebote. Die insgesamt sieben Mitarbeiterinnen, die meisten in Teilzeit, helfen gerne weiter: vom Restaurant-Tipp bis zu Routenvorschlägen. Als Dankeschön gibt es da schon Mal ein Blümchen oder eine Karte. Und eine Bemerkung von Gästen, die besonders freut: „Wir kommen gerne wieder nach Lörrach.“  

Touristinfo: Basler Straße 170 (Eingang Untere Wallbrunnstraße); Öffnungszeiten: Mo bis Fr, 9 bis 17 Uhr, Sa, 9 bis 14 Uhr

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