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Lörrach Sarah Hagmann besucht Synagoge

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Moshe Flomenmann hat sich mit Foto: zvg/Privat

Die Grünen-Landtagsabgeordnete besucht Rabbiner Flomenmann in der Synagoge, inforiert sich und bezieht Stellung.

Die Grünen-Landtagsabgeordnete Sarah Hagmann zieht als Fazit ihres Besuchs: „Mehr Wissen über jüdische Geschichte, Religion und Kultur vor Ort entzieht antisemitischen Erzählungen den Boden.“

Schutz und Sicherheit

Bei der Besichtigung der Synagoge und im Gespräch mit Rabbiner Moshe Flomenmann wurde deutlich, dass die Israelitische Kultusgemeinde viel für die Integration und die Verständigung zwischen den Religionen geleistet hat. Bedauerlicherweise seien heute Sicherheit und Schutz jüdischer Mitbürger und Einrichtungen notwendig, heißt es in der Mitteilung.

Alte Thorarollen

In der Synagoge zeigte Flomenmann der Abgeordneten die Thorarollen, darunter auch eine aus der Vorkriegszeit, die gerettet werden konnte, aber heute nicht mehr benutzt wird. Dem Rabbiner ist es wichtig zu betonen, dass Judentum nicht nur Vergangenheit, Erinnerung und Holocaust bedeutet, sondern dass Juden ein integraler Teil dieser Gesellschaft sind. So hat die Lörracher Gemeinde rund 500 Mitglieder, die nicht nur aus Lörrach und Weil am Rhein, sondern auch aus Freiburg, Bad Säckingen und Waldshut kommen.

Für diese Gemeinde sei die gesellschaftliche Integration nach innen und außen wichtig. Denn für die zugewanderten Juden aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion war und ist die Gemeinde ein wichtiger Ort der sozialen Integration und des religiösen Lebens und Lernens.

Austausch mit Gesellschaft

Gleichzeitig sei ihr der Austausch mit der Gesamtgesellschaft wichtig. So möchte die Gemeinde in Zukunft jüdisches Leben sichtbarer machen und durch Aufklärung das Verständnis für jüdisches Leben fördern. Ein entsprechendes Projekt ist bereits in Arbeit, erläuterte Flomenmann.

Mehr Verständnis

Hagmann sagte ihre Unterstützung für ein solches Projekt zu: „Es ist wichtig, das Verständnis für jüdische Geschichte, Religion und Kultur vor Ort zu stärken. Das ist ein wichtiger Baustein, um Antisemitismus den Nährboden zu entziehen. Deshalb ist es richtig, dass die Landesregierung und die Landtagsfraktionen von Grünen, CDU, SPD und FDP Ende 2023 in einem gemeinsamen Antrag die Arbeit des Antisemitismusbeauftragten Michael Blume gestärkt haben.

Die Förderung jüdischen Lebens in Baden-Württemberg rückt nun noch stärker in den Fokus seiner Arbeit.“

Antisemitismus nimmt zu

Mit Blick auf den weiter zunehmenden Antisemitismus in Deutschland sind sich Moshe Flomenmann und Sarah Hagmann einig, dass die Sicherheit von Juden eine zentrale Aufgabe von Staat und Gesellschaft bleibt. Hagmann: „Mir ist es wichtig, dass Jüdinnen und Juden offen und frei leben können. Ohne Angst und ohne Einschränkungen. Deshalb freue ich mich, dass die Zusammenarbeit mit der Polizei vor Ort gut funktioniert. Dafür brauchen wir aber auch weiterhin ausreichend Ressourcen und Sensibilisierung auf Landesebene.“ Eine wichtige Grundlage dafür sei der Staatsvertrag zwischen dem Land Baden-Württemberg und den israelitischen Religionsgemeinschaften.

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