Besonders zum selig-traurigen Gesang des zweiten Satzes – Andante sostenuto –, und zum stockenden Verlauf des dämonischen Finalsatzes, wo die Note G sich der Tonart widersetzt und den Gang der Musik mehrfach anhält. Dieser Schlusssatz ist so leer im Ausdruck wie die toten Augen vom Wiener Stephansfriedhof.
Harada donnert nicht, sondern bleibt lyrisch, spielt licht getönt, fließend, gesanglich bis auf gelegentliche Ausbrüche, setzt vorsichtige Akzente. Der dumpfe Basstriller in Ges im letzten Satz wirkt vor dem Hintergrund des todesumwehten Textes wie eine leise drohende Mahnung, die auch bei Stifter durchklingt: Mensch, werde wesentlich. Eine Erinnerung an die eigene Sterblichkeit.