Bei einem Besuch des CDU-Stadtverbands im Unternehmen Amann & Bohn skizzierte Oliver Bohn die Situation der Betriebe im Friseurhandwerk. Er wünscht sich mehr (kommunal-)politische Unterstützung.
Bei einem Besuch des ebenso „traditionsreichen wie innovativen“ Unternehmens Amann & Bohn stellte Friseurmeister Oliver Bohn die bundesweit erste digitale Meisterschule vor, so eine Medienmitteilung der CDU.
Diese hat er selbst aufgebaut und ab Februar 2020 betrieben. Seine Pionierarbeit habe sich ausbezahlt: Der damals noch relativ neue Online-Unterricht habe sich zum Erfolgsmodell entwickelt. Vor diesem Hintergrund sei sein angeschlossener Intercoiffure-Salon einer der wenigen, die noch ausbilden. Denn nur noch elf Prozent aller Friseurbetriebe nähmen diesen Aufwand auf sich, heißt es.
Während der Rückgang an Ausbildungsverträgen im Handwerk bei 27 Prozent liege, seien es im Friseurbereich 65 Prozent. Konkurrenznachteile sieht Bohn vor allem in der Umsatzsteuerbefreiung für Kleinbetriebe: „Bei einem Jahresumsatz von unter 22 000 Euro unterliegen sie nicht der Regelbesteuerung von 19 Prozent“. Zudem fehlten Kontrollmechanismen, so die Mitteilung.
Ein weiteres Thema waren die örtlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen. Für das Friseurhandwerk sei es wichtig, ein Berufsschulangebot im Landkreis aufrechtzuerhalten.
Auch lokalpolitische Entscheidungen zu Verkehrsregelungen, zu Parkmöglichkeiten sowie zu Gewerbe- und Grundsteuer würden sich oft erheblich auf das Handwerk auswirken. Bohn, der auch Vorstandsmitglied der Intercoiffure Deutschland ist, wünscht sich mehr (kommunal-)politische Unterstützung. Es sei von immenser Bedeutung für unsere Arbeitswelt, dass effektive Maßnahmen getroffen und gute Voraussetzungen geschaffen werden, um die Zukunft des Handwerks zu sichern.
