Zu wenige Fachkräfte
Roger Leisinger vom Gesamtelternbeirat der Rheinfelder Kitas fragte, wie das Land für mehr Fachkräfte sorgen wolle. In den Kitas von Rheinfelden und Umgebung fehlten 300 Plätze, weil man zu wenige Fachkräfte habe. Als Kretschmann erwiderte, dafür seien der Oberbürgermeister und die Kommune zuständig, lachten die Gäste. Dann erklärte er, dass das Land Gespräche mit den Kommunen führe, um die Betreuung in Kitas flexibler zu gestalten. Auch der Städtetag fordert mehr Flexibilität sowie den Einsatz von Kräften ohne pädagogische Ausbildung am Nachmittag. Die Stadt Rheinfelden wolle dieses Modell ausprobieren, informierte Eberhardt. Eine Nachmittagsbetreuung mit Kompromiss sei besser als keine, sagte der OB unter Beifall.
Lange Wartezeiten
Für die Inklusion von behinderten Kindern in Kita und Schule brauche man aber Fachkräfte, betonten Anja Heyting und eine Mitstreiterin von der Elterninitiative „Löwenstark“. Laut den beiden Frauen fehlen außerdem Ärzte und Therapeuten. Im Autismuszentrum in Waldshut warte man bis zu drei Jahr, auch im Sozialpädiatrischen Zentrum Lörrach gebe es lange Wartezeiten. Der Ministerpräsident wies darauf hin, dass das Land kurzfristig rund 500 zusätzliche Deputate in den Grundschulen geschaffen habe. „Wir arbeiten an allen Fronten“, versicherte er. Aber er könne die Lehrer nicht schnitzen. Landrätin Dammann erklärte, dass der Landkreis mit einem Weiterbildungsprogramm für junge Mediziner gegen den Mangel an Hausärzten kämpfe.
Metzger aus Indien
Joachim Lederer, Metzgermeister aus Weil am Rhein, zeigte, wie man dem Fachkräftemangel begegnen kann: Auf seine Initiative hin erlernen derzeit sieben junge Menschen aus Indien in Südbaden das Fleischerhandwerk.