Kreis Lörrach Lebensfreude bewahren

Die Oberbadische
Was tun, wenn die Eltern alt werden? Marion Ochs vom Pflegestützpunkt Landkreis Lörrach gibt Tipps. Foto: Dorothee Philipp Foto: Die Oberbadische

Demenz: Pflegestützpunkt gibt Tipps

Kreis Lörrach (do). Wenn Eltern alt werden, können ein Sturz, eine Krankheit oder Symptome von Demenz nicht nur das Leben der Betroffenen, sondern auch das der Angehörigen schlagartig verändern. Der Informationsbedarf zu diesem Thema ist sehr groß, wie sich bei der jüngsten Informationsveranstaltung des Pflegestützpunkts Landkreis Lörrach in Zusammenarbeit mit der Fritz-Berger-Stiftung zeigte.

Die beiden Mitarbeiterinnen Marion Ochs und Monika Leisinger stellten dem Publikum Möglichkeiten und Strategien vor, wie man mit den Veränderungen im Leben so umgehen kann, dass Zufriedenheit und Lebensfreude keine Fremdwörter werden. Vor allem früh mit der Umstellung von kleinen Dingen des Alltags beginnen, war die zentrale Botschaft von Marion Ochs in ihrem Vortrag. Änderungen ansprechen, bevor sie einem mit Wucht auf die Füße fallen, empfahl sie der „Kindergeneration“, die selbst schon graues Haar hat und zunehmend zu einer Generation von Kümmerern wird.

Nicht mit der Tür ins Haus fallen

Da die Senioren von Änderungen erfahrungsgemäß wenig begeistert sind, empfahl Ochs, diese in kleinen Schritten zu thematisieren und nicht mit der Tür ins Haus zu fallen. Das gehe leichter, wenn noch kein akuter Bedarf herrsche, sich die Hilfsbedürftigkeit der Eltern aber abzeichne. Humor und Geduld seien dabei gute Mittel, einen gemeinsamen Nenner zu finden. „Gehen Sie die Dinge an, solange sie noch klein sind“, riet sie dem Publikum. Und machte Mut, auch auf externe Hilfe zurückzugreifen, etwa bei der Sterbebegleitung oder bei der Betreuung von alten Menschen, die ihre Umgebung überfordern:

Am Anfang sei eine 24-Stunden-Rundumbetreuung von den Angehörigen vielleicht noch zu bewältigen, aber irgendwann bräuchten diese dann selbst Hilfe. Altersgerechtes Wohnen sei oft mit wenigen kleinen Maßnahmen in der gewohnten Umgebung möglich. Hier verwies Ochs auf das Angebot des Pflegestützpunkts, für eine unverbindliche persönliche Beratung durch Ehrenamtliche, die für eine Wegepauschale von 20 Euro „bis in den hintersten Winkel fahren“, die Wohnungen in Augenschein nehmen und Tipps geben.

Die juristischen Aspekte der altersbedingten Hilfsbedürftigkeit nahm Monika Leisinger unter die Lupe. In großen Zügen erläuterte sie Stichpunkte wie Vorsorgevollmacht, Patienten- und Betreuungsverfügung, was eine Vertrauensperson ist und welche Vergünstigungen der Gesetzgeber für pflegende Angehörige bereithält.

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