Kreis Lörrach Herausforderungen kreativ lösen

Denis Bozbag
Schüler des technischen Gymnasiums Lörrach gehen Problemstellungen mit viel Kreativität und mit all ihren Sinnen an. Foto: zVg/TG Foto: Die Oberbadische

Interview: Das technische Gymnasium Lörrach lädt die Öffentlichkeit zum 50-Jahr-Jubiläum ein

Das Technische Gymnasium (TG) Lörrach feiert morgen sein 50-jähriges Bestehen. Neben Sektempfang wird es eine Diskussionsrunde zu Zukunftsfragen mit Experten geben. Schulleiter Andreas Kroker beantwortet im Vorfeld Denis Bozbag einige Fragen.

Frage: Herr Kroker, was wird die Besucher auf der Veranstaltung morgen erwarten?

Zunächst ist anzumerken, dass wir keine traditionelle Festveranstaltung durchführen, sondern einen öffentlichen Anlass mit thematischem Bezug. Unter dem Motto „Mobilität 2069“ diskutieren die Expertin Lara Theiss vom Fraunhofer Institut und Bern Martin, Vorsitzender der Grünen im Kreistag, mit dem Publikum über den aktuellen Stand und Nutzen von Wasserstoffautos.

Es ist zudem ein Sektempfang vorgesehen, anschließend gibt es Fingerfood. Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, ab 18 Uhr zu kommen.

Frage: In welchem Zusammenhang kam es vor 50 Jahren zur Gründung der Schule?

Im damaligen Kreistag wurde beschlossen, die Abiturientenquote deutlich zu erhöhen sowie naturwissenschaftlich interessierte Schüler mit mehr Praxis zur Hochschulreife zu führen. Der Bedarf an Ingenieuren war und ist immer noch sehr hoch. Selbst während der Rezession im Jahre 2008 nahm die Nachfrage nicht ab.

Frage: Was sehen Sie als Meilensteine an?

Bis in die 1980er Jahre hatten wir noch das Fachabitur. Mittlerweile konnten wir das Bildungsprofil anpassen, sodass unsere Absolventen die allgemeine Hochschulreife bekommen.

Wir konnten den Elan und die Kreativität, welche die Schüler in den praktischen Unterricht mitbringen und erleben, in die anderen mehr, theorielastigen Fächer hinübertragen.

Frage: Wer entscheidet sich, auf das TG zu gehen?

Überwiegend sind es Schüler von den Realschulen, einige Gymnasiasten, und zunehmend kommen auch Schüler von Gemeinschaftsschulen zu uns. Voraussetzung ist die Versetzung in die gymnasiale Oberstufe oder eine qualifizierte Mittlere Reife mit einem Schnitt von 3,0 oder besser in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik. Das TG ist sicher das Gymnasium, an dem sehr viel praktisches und lösungsorientiertes Denken in Labors und professionell ausgestatteten Werkstätten den Weg zum Abitur erleichtert. Projekte sind bei uns an der Tagesordnung. Wir werden im nächsten Jahr gleich zwei AGs anbieten können – eine für den Bau von Drohnen und eine im Bereich Roboter. Wir bieten Projekte im Bereich von individuell betreuten Seminararbeiten an, und das Profil Technik und Management organisiert jährlich öffentliche Projekte im Fach Projektmanagement.

Frage: Wie hoch ist der Anteil junger Frauen am TG?

Der hat sich in den vergangenen Jahren auf 15 bis 20 Prozent leicht erhöht. Auf Informationsveranstaltungen weise ich daher gerne die Schülerinnen darauf hin, dass das TG ein Paradies für junge Frauen ist. Weder die Erziehung, noch die Schulen oder der Freundeskreis ebnen jungen Frauen den Weg in die Technik. Wenn sie es aber erst einmal probiert haben, bleiben sie meist begeistert dabei und das auch wegen bester Berufsaussichten.

Frage: Was werden die Herausforderungen für den Unterricht des TG sein?

Sicherlich die Themen Digitalisierung und künstliche Intelligenz. Wir werden im Fach Informatik letztere in den Lehrplan integrieren. Zudem wir auch das Thema Drohnenbau seinen Platz in der Praxis bekommen.

Die Schüler werden immer flexibler und mit gutem Selbstbewusstsein eigenständig Problemstellungen angehen müssen. Durch die Globalisierung werden sie auch gefordert sein, ein bis zwei Fremdsprachen zu beherrschen.

Frage: Welchen Ausbildungsweg schlagen denn die Absolventen des TG ein?

Das TG ist ein typisches, sehr erfolgreiches Aufsteigergymnasium. Das heißt, dass die Eltern unserer Schüler mehrheitlich kein Abitur gemacht haben. Daher raten diese ihren Kindern häufig auch zu einer dualen Ausbildung.

Ein großer Teil unserer Absolventen wird also an der DHBW studieren oder macht eine klassische duale Ausbildung.

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