Erschwerend kam hinzu, dass die Kontaktstelle die Gruppen in den vergangenen Monaten auch nicht wie gewohnt betreuen konnte, sagte Morgalla. Die Leiterin musste mit ihren Mitarbeitern nämlich Aufgaben in der Pandemiebekämpfung wahrnehmen.
„Wir hoffen, dass es jetzt wieder bergauf geht und auch mehr in die Gesundheitsförderung investiert wird“, sagte Morgalla.
Die seit gut 30 Jahren bestehende Kontaktstelle berät Selbsthilfegruppen, knüpft Kontakte, hilft bei Neugründungen und trägt zur Vernetzung bei. Nicht zuletzt unterstützt sie bei der Öffentlichkeitsarbeit, Weiterbildung und in finanziellen Fragen. Im Servicepaket inbegriffen sei auch die Aufnahme der Gruppen-Kontaktdaten im Verzeichnis auf der Homepage des Landratsamts.
Nachfrage im Bereich psychischer Probleme steigt massiv
Derweil stieg pandemiebedingt die Nachfrage im Bereich psychischer Probleme um gut 80 Prozent, wie Morgalla erklärte. „Uns erreichten auch mehr Anfragen zur Gründung einer solchen Gruppe.“
Da brauche es mehr Initiativen und Menschen, die sich engagieren wollen und auch können. „Es gehört viel dazu, die Menschen müssen nämlich auch in ihrer Erkrankung stabil sein und von Therapeuten begleitet werden“, betonte die Expertin.
Bestehende Gruppen in diesem Bereich registrierten zudem eine zunehmende Nachfrage. Angesichts der fehlenden Therapieplätze brauche es überbrückende Angebote für Betroffene.
Hohe Bereitschaft und finanzielle Mittel zur Förderung bei Krankenkassen
Trotz der widrigen Umstände gab es auch Positives zu vermelden. Laut Morgalla haben sich Selbsthilfegruppen zu den Themen Geburtstraumata und Angststörungen neu gegründet. Und: Bei den Krankenkassen gebe es eine hohe Bereitschaft und finanzielle Mittel, um die Arbeit der Initiativen zu fördern.
Weitere Informationen: Kiss ist unter Tel. 07621/4102142 erreichbar.