Derzeit beschäftige sich eine Gruppe der Generalzolldirektion mit dem System. Bei einem hohen Warenwert werde aber auch nach der möglichen Etablierung des Abfertigungssystems weiterhin kontrolliert, stellte Schemenauer klar. Allerdings stelle sich die Frage, ob die Schweizer Bürger bereit seien, der Zollverwaltung Sozialdaten im elektronischen Verfahren preiszugeben. Gefragt nach Missbrauch der Ausfuhrbescheinigungen, war zu erfahren, dass sich dieser in Grenzen halte.
Kontrollen
Der Zoll fand wieder einmal reichlich geschmuggelte Ware, darunter auch Kurioses, berichtete Frank Schweizer, Leiter Sachgebiet Kontrollen. So wurd erheblich mehr Haschisch und Marihuana als im Vorjahr festgestellt, nämlich insgesamt knapp zehn beziehungsweise 44 Kilogramm. Konkret konnten Beamte die Einfuhr von 4,5 Kilogramm Heroin, 3,3 Kilo Kokain, knapp ein Kilogramm Amphetamin, 4,5 Kilo Khat und 547 Ecstasy-Tabletten verhindern. Dabei berichtete Schweizer von einem ungewöhnlichen Fall, bei dem ein Reisender einen hohen Geldbetrag von 50 000 Euro in Behältnissen schmuggeln wollte, die er in seinem Verdauungstrakt hatte. Insgesamt gab es beim Geldschmuggel weniger Aufgriffe trotz gleichbleibender Vorgehensweise, verwies Schweizer auf ein Umdenken bei Schweizer Banken. Der Schmuggler wurde zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt.
Schwarzarbeit
Aktiv war der Zoll auch bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit. Hier ging es um die Einhaltung der Mindestlöhne, die Erfüllung der Sozialversicherungspflichten und das Vorliegen notwendiger Arbeits- und Aufenthaltsbewilligungen. Wie Dieter Quasnowitz von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit erklärte, habe der Zoll mehr als 1200 Prüfungen im vergangenen Jahr durchgeführt und konnte dabei einen den Sozialversicherungsträgern entstandenen Schaden in Höhe von 11,5 Millionen Euro ermitteln. Im Zuge von Ermittlungen seien 1800 Strafverfahren eröffnet und 460 Bußgeldverfahren eingeleitet worden. Abgeschlossen wurden 1800 Straf- und 933 Bußgeldverfahren.
Der Bezirk des Hauptzollamts ist 5000 Quadratkilometer groß und erstreckt sich von Weil am Rhein im Süden bis Rheinau im Norden über die Landkreise Lörrach, Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald, den Stadtkreis Freiburg sowie den Ortenaukreis und einige Gemeinden im Schwarzwald-Baar-Kreis und dem Landkreis Rottweil. Mehr als 1000 Beschäftigte zählt die Behörde.