Kreis Lörrach Damit Inklusion gelingt

Die Oberbadische
Nach den Osterferien wurde die Schulassistenz coronabedingt eingestellt (Archivfoto). Foto: Die Oberbadische

Schule: Frey: Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf stärken

Kreis Lörrach - Wie erging es den Kindern und Jugendlichen, die aufgrund einer Behinderung in der Schule im Unterricht von einem Schulbegleiter unterstützt werden, während der coronabedingten Schulschließung? Dieser Frage ging jetzt der Grünen-Landtagsabgeordnete Josha Frey nach.

Denn es waren auch Kinder mit teilweise sehr schweren Beeinträchtigungen und einem hohen, auch medizinischen Unterstützungs- und Betreuungsbedarf sowie Kinder mit stark herausfordernden Verhaltensweisen 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche zu Hause und sind es zum Teil heute noch, wie es in einer Mitteilung des Politikers heißt.

Notbetreuung für Schüler

Deswegen traf sich Frey kürzlich bei einem runden Tisch mit Betroffenen, den Mitarbeitern des zuständigen Landratsamts und der Lebenshilfe Lörrach. Dabei konnte er in Erfahrung bringen, dass die Notbetreuung durchweg gewährleistet worden sei. Darüber hinaus seien zu Beginn der Corona-Krise fünf Wochen lang, auch über die Osterferien hinweg, alternative Unterstützungsformen durch den Leistungserbringer geleistet wurden. Nach den Osterferien sei jedoch die Schulassistenz auf Anraten des Städte- und Landkreistages vorerst eingestellt worden, da die Leistung, Schülern das Zurechtfinden in der Schule zu erleichtern, bei Homeschooling nicht mehr gegeben war.

Nach diesem Bruch wurde schließlich vom verantwortlichen Landratsamt, welches dies eigenverantwortlich als Pflichtaufgabe übernimmt, individuell und gemeinsam mit den Eltern geprüft, ob und in welchem Umfang bei entsprechenden Bedarfen in der Familie die Schulbegleitung weitergeführt werden sollte.

Große Herausforderung

Frey freut sich über die vom Landkreis gewählte Vorgehensweise der individuellen Prüfung. „Die Unterbrechung stellte aber sicher sowohl Kinder, Eltern als auch Leistungserbringer vor große Herausforderungen.“ „Landesweit wurde dies aufgrund der Landkreisverantwortlichkeit unterschiedlich gehandhabt“, sagte Philipp Bohner, Geschäftsführer der Lebenshilfe, und ergänzt: „Für die Leistungserbringer bedeutete die in Lörrach gewählte Lösung eine massive Auswirkung auf die Beschäftigungsverhältnisse unserer Schulbegleiter und den Fachdienst, die wir nur mit enormer Anstrengung abfedern konnte.“

Regelbetrieb vorgesehen

Das Gerücht, dass das Schulbegleiter-Programm in Zukunft finanziell geschmälert werden soll, konnte im Gespräch nicht bestätigt werden. „Alle Planungen des Landkreises sehen einen Regelbetrieb der Schulassistenz vor. Sollten aber Einschränkungen notwendig werden, würden alle erforderlichen Schritte gemeinsam mit den Leistungserbringern im Vorfeld abgesprochen“, erklärte der Landkreis-Verantwortliche Gerhard Rasch.

Frey sah, dass die Corona-Krise deutlich gemacht hat, dass besonders vulnerable Gruppen früher identifiziert werden müssen: „Im Falle der Notwendigkeit erneuter Maßnahmen zur Eindämmung einer Pandemie müssen diese grundsätzlich auch bei der Notbetreuung berücksichtigt werden“, unterstreicht er.

Auch müsse weiter an den grundsätzlichen Strukturen der Schulbegleitung und Schulassistenz für Kinder mit besonderem Förderbedarf gearbeitet werden, wie zum Beispiel bei Krankheitsvertretungen von erkrankten Schulbegleitern.

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