Kleines Wiesental Lob für Erfolge in Sachen Energiesparen

Gerald Nill
Das Dach des Schulzentrums Tegernau eignet sich ideal für die Nutzung von Sonnenenergie. Möglichst noch in diesem Jahr sollen PV-Module zur Erzeugung von 20 000 KWh installiert werden. Ein entsprechender Investitionsbetrag ist im Haushalt eingestellt. Foto: Gerald Nill

Die Lobeshymnen der Energieagentur Südwest zum Energiebericht im Kleinen Wiesental müssen Bürgermeister Gerd Schönbett wie Öl runtergegangen sein.

Michael Heim von der Energieagentur war voll des Lobes für den kommunalen Energiebericht. Die Leistungen der Gemeinde zum Einsparen von klimaschädlicher Energie schlage sich in einer stetig besseren CO2-Bilanz nieder, aber auch in Euro und Cent.

„Die Verbräuche sind in 2022 weitgehend stabil gewesen, obwohl Feuerwehr, Vereine und Schulen nach Corona wieder voll am Start waren“, lobte Heim. Mehr und mehr lösten Nahwärmeversorungen mit Hackschnitzeln oder Solarthermie die klimaschädlichen fossilen Energieträger ab.

Sanierung macht sich bei Energieverbrauch bezahlt

Im Detail ging der Referent der Energieagentur auf das Schulzentrum Tegernau ein, das absolut zwar der Spitzenreiter beim Energieverbrauch ist, relativ je Quadratmeter aber eher unterdurchschnittlich abschneidet. Hier machen sich die Sanierungsmaßnahmen auch beim Verbrauch bezahlt.

Heim betonte, dass ein vorbildlicher Energiebericht wie im Kleinen Wiesental auch Grundlage für die Bewilligung von Fördermitteln ist. Damit spielte Heim erneut in die Karten des Bürgermeisters.

Ein Erfolg von bewilligten Mitteln ist der neue Energiemanager im Kleinen Wiesental, Michael Degen. Dieser knüpfte zum Energiebericht an, dass die Strategie der Gemeinde zum weiteren klimafreundlichen Umbau unverändert weiterverfolgt werde. Als Nächstes werde die Ölheizung im kommunalen Gebäude in Langensee auf Hackschnitzel umgestellt. Auch Wieslet bekomme eine umweltfreundliche Nahwärmeversorgung. „Dann sind alle großen Verbraucher im Kleinen Wiesental weg vom Öl“, erklärte Degen. Nachjustieren müsse die Gemeinde bei der Heizungsanlage im Dorfgemeinschaftshaus in Wies: „Aber auch da sind wir dran.“

PV-Module auf die Dachflächen

Degen informierte den Gemeinderat über die beschlossenen weiteren Maßnahmen: „An der Schule in Tegernau sind wir gerade in der Planung.“ Photovoltaik-Module mit einer Leistung von 20 000 KWh sollen wenn möglich noch dieses Jahr installiert werden. „Das Ziel ist, möglichst viel Energie selbst zu verbrauchen“, erläuterte Degen. Eine PV-Anlage mit ebenfalls 20 000 KWh Leistung soll auch das im Bau befindliche Dorfgemeinschaftshaus in Wieslet erhalten. 5000 KWh sind auf dem optimal ausgerichteten Wasserhochbehälter Bürchau vorgesehen. „Wir haben noch Potenzial für weitere kommunale Dachflächen“, stellte Degen in Aussicht. Gegebenenfalls könne die Gemeinde sie künftig selbst nutzen oder potenziellen Investoren zur Verfügung stellen.

Heim und Degen erhielten einen kräftigen Applaus für ihren positiven Bericht. Die Energie-Experten informierten anschließend noch, dass sich bei aktuell acht bis zehn Cent je Kilowatt Einspeisevergütung eine Investition in Photovoltaik auch nach bereits zwölf Jahren rechne, wenn man den Strom nicht selbst verbrauche. Auch gab Energiemanager Heim zu bedenken, dass dereinst auch Elektromobile den Solarstrom am Schulzentrum Tegernau tanken könnten.

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