Kandern Personalprobleme im Luise-Klaiber-Haus

Jennifer Ningel
Seit 1,5 Jahren fehlen dem Luise-Klaiber-Haus Pflegekräfte. Foto: Pixabay

Viele Senioren wollen im Luise-Klaiber-Haus unterkommen. Obwohl das Pflegeheim nun wieder alle Plätze belegen kann, kann es nicht alle nehmen.

Dem Luise-Klaiber-Haus fehlen immer noch zwei Pflegekräfte. Heimleiter Alexander Kreet zeigte sich gegenüber dem Stiftungsrat des Spital- und Pfründefonds dabei genervt von der Bürokratie. Die zwei Stellen seien seit knapp 1,5 Jahren offen, berichtete Kreet. Um diesen Fehlstand zu kompensieren, beschäftige das Pflegeheim zwei Leasingkräfte.

Zwei freie Stellen

Ein Problem bei der Besetzung der Stellen sei, dass der Heimleiter nur Fachkräfte berücksichtigen könne, die in der Region einen Wohnsitz haben. „Wir müssen schauen, ob wir Wohnraum zur Verfügung stellen“, merkte Kreet an. Da die meisten Bewerber aus dem Ausland stammen, könne somit die Zeit überbrückt werden, bis diese eine eigene Wohnung haben. Gegebenenfalls würden sich in diesem Zuge auch Wohngemeinschaften (WGs) anbieten.

Ein weiteres sei die Bürokratie. So würde er gerne eine weitere Ordensschwester aus Indien ins Pflegeheim holen. „Vier haben wir, die fünfte fehlt“, sagte Kreet. Auch eine weitere Kraft aus England sollte kommen. „Seit einem dreiviertel Jahr klappt das nicht.“ Grund: eine Bürokratiehürde nach der anderen, macht Kreet deutlich.

Positiv sieht der Heimleiter, dass sie zwei Auszubildende haben. Eine ist im zweiten Jahr ihrer Ausbildung – sie war zwischenzeitlich im Mutterschutz – und einer hat die einjährige Ausbildung schon hinter sich und fängt die Dreijährige an. Für den Herbst hat sich eine dritte Auszubildende angekündigt, die ihr Einjähriges machen will, erläuterte Kreet.

Trotzdem, dass das Luise-Klaiber-Haus grundsätzlich den Personalschlüssel erfüllt – die zwei freien Stellen werden durch Leasingkräfte aufgefüllt –, können sie Krankheitstage nicht kompensieren, machte Kreet deutlich. Die Anzahl der Krankheitstage sei – auch bundesweit – gestiegen, sodass er immer Pflegekräfte schieben müsse oder es zusätzliche Schichten gebe. Auch dies mit Leasingkräften zu kompensieren, sei zu teuer. Ein weiterer Anstieg der Anzahl der Krankheitstage wäre besorgniserregend, machte der Heimleiter deutlich.

Wilhelm Weiß (CDU/Unabhängige) merkte an, dass es Personal geben müsse, wenn es Leasingkräfte gebe. Diese könne man doch abwerben. Kreet erklärte, dass er es bei den beiden, die er immer wieder buche, da sie verlässlich seien, immer wieder versuche. Diese wollten aber nicht dauerhaft hier arbeiten, da ihr Lebensmittelpunkt in der Mitte Deutschlands liege. Gabriele Weber (SPD/Unabhängige) ergänzte, dass es eher andersherum laufe. So würden Leasingfirmen ihrem Personal mehr zahlen. Außerdem sei es in der Region aufgrund der Nähe zur Schweiz noch schwieriger, Personal zu finden.

„Wir haben einen Pflegeplatzmangel im Landkreis“, sagte Kreet. So könnten auch im Luise-Klaiber-Haus nicht alle betreut werden, die nach einem Pflegeplatz fragen. So konnten aus dem Pflegeheim an der Kander nur einige Bewohner übernommen werden. Der Heimleiter merke aber auch, dass die Bewohner, die woanders untergekommen sind, zurück nach Kandern kommen wollen, sobald ein Platz im Pflegeheim frei wird.

Alarmserver erneuern

Die Festplatte des Alarmservers sei kaputt, berichtete Kreet dem Stiftungsrat. „Es ist das Bindeglied zwischen der Schwesternrufanlage und der Telefonanlage.“ Für die Pflegekräfte sei dies wichtig, da es anzeige, von wo der Ruf kam. Ansonsten müssten sie ihre Station verlassen und in den Gängen nachschauen, erläuterte er. Für 10 000 Euro müsse nun also Ersatz beschaffen werden.

Sparen würde das Pflegeheim dagegen bei den Energiekosten. „Bei Gas und Strom zahlen wir noch die günstigeren Preise“, sagte Kreet. Das Blockheizkraftwerk sei dagegen noch außer Betrieb. Es wurde abgeschaltet, weil das Pflegeheim befürchtete, mehr durch den Betrieb zu zahlen als einzusparen. Es werde nun geprüft, ob eine erneute Inbetriebnahme sich rentiert, erläuterte der Heimleiter.

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