Kandern Gelände mit reichlich Potenzial

Weiler Zeitung
Firmengründer Ulrich Kern (Dritter von links) erzählte den 45 Besuchern unterhaltsam und informativ aus der Firmengeschichte des Fuhr- und Baggerbetriebs und erinnerte an die Zeit, als die Tonwerke Kandern hier Ton für die Ziegelverarbeitung abgebaut hatte. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Werbering: Firma Kern-Transporte stellt Weichen für weiteres Wachstum / Blick in die Geschichte

Das Areal der Firma Kern-Transporte hat eine bewegte Geschichte. Denn die Tonwerke Kandern baute dort einst Ton für die Ziegelherstellung ab. Später gründete Ulrich Kern seine Firma, die seither beständig gewachsen ist.

Kandern. Die 45 interessierten Besucher kamen am Freitagabend aus dem Staunen nicht mehr heraus, als Ulrich Kern, der Gründer des Kanderner Fuhr- und Baggerbetriebs, sie im Rahmen des monatlichen „Werbering-Stammtischs“ durch das terrassenförmig angelegte Firmengelände in der Sitzenkircher Straße, die so genannte Tongrube Ost, führte. Von außen nicht einsehbar, erstreckt sich hinter dem Tor ein 15 000 Quadratmeter großes Gelände und zeigt beispielhaft, wie Firmenabläufe und Naturbelassenheit in Einklang gebracht werden können.

Nächste Generation steht bereits in den Starlöchern

Humorvoll, unterhaltsam und informativ berichtete Ulrich Kern aus der Firmengeschichte, wie er 1992 mit einem Drei-Achser und einem Kettenbagger seinen Ein-Mann-Betrieb eröffnete und schon fünf Jahre später das 2000 Quadratmeter große Betriebsgelände in Riedlingen bezog. Rasant wuchs das Unternehmen und erweiterte das Angebot. 2006 stieg Sohn Dominik mit ein, 2013 kam Schwiegersohn Johannes Huss hinzu, die jetzt als Geschäftsführer die Geschicke lenken, nachdem sich Ulrich Kern 2016 „zumindest auf dem Papier“ zurückgezogen hat. Er wolle der Jungmannschaft ein bestelltes Feld hinterlassen mit möglichst großen Entwicklungsmöglichkeiten. Denn es sei absehbar, dass auch Sohn Luca, von Beruf Bauingenieur, das Team verstärken wird. Dieses Potenzial biete das Gelände in der „Tongrube Ost“. Dort sei auf der ersten Ebene eine Halle geplant mit Sozialräumen, Werkstatt und Fahrzeugunterständen. Aber insbesondere biete dieses Terrain genügend Lager- und Rangierflächen für die großen Fahrzeuge, erklärte Ulrich Kern.

Längst sei auch der Bauhof in Riedlingen zu klein geworden. Diesen Standort wolle man mittelfristig aufgeben und in Kandern alles auf einem Hof vereinen. Kern lobte in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit Bürgermeister Christian Renkert und Dagmar Brosig-Mies von der Baurechtsabteilung, die das Vorhaben nach Kräften unterstützten.

Früher jährlich bis zu 30 000 Kubikmeter Ton verarbeitet

Diese Baumaßnahme erfordert eine Ausgleichsfläche von 5000 Quadratmetern, die die Firma Kern auf dem eigenen Firmengelände nachweisen kann.

Beim nächsten Stopp auf der zweiten Ebene zeigte Kern der interessierten Gästeschar die großen Fächer, wo tonnenweise Sand und Kies bis zu ihrem Abtransport lagern.

Dabei erzählte Kern, der früher als Betriebsleiter der Tonwerke tätig war, wie dort schon vor etwa hundert Jahren Ton abgebaut wurde. In der Blütezeit verarbeitete man pro Jahr 30 000 Kubikmeter Ton zu Ziegeln. Die Hälfte der Rohmasse wurde aus der Abbauhalde in Feldberg bei Müllheim angeliefert, dann wurde der Ton geschreddert und auf kleine Loren durch einen Tunnel unter der Sitzenkircher Straße hindurch zum Brennen in die Werkhallen tranportiert.

„In dieser Zeit fuhren hier in Spitzenzeiten bis zu 100 Laster täglich an und ab“, berichtete Ulrich Kern. Nach der Stilllegung der Tonwerke konnte er dann das Areal von der Toka erwerben.

An das Firmengelände grenzt ein riesiges Biotop, das die Bundesrepublik Deutschland als Ausgleichsfläche für den Bau der A 98 gekauft hat und das vom Truz (Trinationales Umweltzentrum) verwaltet wird. Von zwei Aussichtsplattformen aus können Tier- und Pflanzenfreunde das Leben in diesem Schutzgebiet rund um den großen See beobachten.

Zur Besichtigung der Tantenmühle in Malsburg lädt der Werbering für Freitag, 30. August, ein. Am Freitag, 27. September, steht ein Rundgang durch die WSD Druckfarben- und Tapetenmanufaktur in Kandern auf dem Plan. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Anmeldungen nimmt die Tourist-Info unter Telefon 07626/972356 entgegen.

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