Die Führung fiel dann trotzdem für den EM-Mitfavoriten: Nach einer Unaufmerksamkeit von Victor Kristiansen brach Kyle Walker auf rechts bis zur Grundlinie durch. Seine abgelenkte Vorlage landete bei Bayern-Star Kane, der aus kurzer Distanz nur noch einschießen musste. Es war im achten Einsatz Kanes sein erstes Vorrundentor bei einer EM.
England gewann in der Folge aber nicht an Selbstbewusstsein, sondern zog sich noch weiter zurück. Der EM-Zweite von 2021 versuchte sich stets mit sechs Spielern hinter dem Ball zu positionieren und wurde von den Dänen immer stärker unter Druck gesetzt. Das Spiel wirkte in dieser Phase statisch, mutlos und eines EM-Titelanwärters nicht würdig.
Dreifachwechsel in Englands Offensive
Ein Abschluss von Wolfsburgs Jonas Wind (32.) wurde noch von Marc Guehi abgelenkt. Doch mit der nächsten Aktion fiel der Ausgleich. Nach einem missglückten Zuspiel von Kane in die Mitte fasste sich Hjulmand ein Herz und sorgte aus 30 Metern für ein Traumtor. Sein Treffer ließ auch König Frederik jubeln. Englands Fans sangen zwar eifrig "Dancing in the Dark" von Bruce Springsteen, doch für die Profis um Torschütze Kane wirkte der Halbzeitpfiff wie eine kleine Erlösung.
Danach steigerte sich die Southgate-Elf. Ein abgefälschter Schuss von Declan Rice (51.) und ein Kopfball von Bukayo Saka (53.) sorgten ein wenig Gefahr. Doch wirklich brenzlig wurde es für die Dänen erst, als Phil Foden mit einem satten Linksschuss den Pfosten (56.) traf. Southgate wechselte dann seine prägenden Offensivkräfte Kane, Saka und Foden auf einmal aus - doch zum Sieg reichte es auch mit frischen Kräften nicht mehr. Vielmehr drängten die Dänen auf das Siegtor und hatten bei einem Schuss von Pierre-Emile Höjbjerg Pech (85.).