Bis zu sechs Tonnen totes organisches Material können Regenwürmer auf einem Hektar „verschaffen“ – allerdings nur auf Böden, die nicht gepflügt werden. „Boden, der von vielen Regenwürmern besiedelt ist, hat fünf Mal mehr Stickstoff, sieben Mal mehr Phosphor und elf Mal mehr Kalium als regenwurmarme Böden“, gab Kern weiter.
Grabaktiv sind die Würmer vor allem im Frühjahr und im Herbst – da sollte man eine tiefe Bodenbearbeitung vermeiden. Denn eine schonende Bodenbearbeitung ist Voraussetzung für dessen langfristige Verbesserung und diese Bearbeitung leistet auch der Erosion Widerstand.
Zudem sollte man auf verschiedene und tief wurzelnde Pflanzen bei der Fruchtfolge und bei Grünmischungen achten und Gülle oder gut durchrotteten Mist durchaus, aber dann eher sparsam verwenden, so Kern.
Die schonende Mulchsaat trägt zum Beispiel dazu bei, dass Böden „aufgefrischt“ und langfristig wieder humusreich werden. „Klar hat man, wenn man mit dem Pflug arbeitet, weniger Probleme zuerst mit der Aussaat und dann mit dem Unkraut und es gibt auch mehr Ertrag – aber man braucht mehr Dünger und eventuell mehr Pestizide und damit mehr Maschineneinsatz“, nahm Fachberater Rolf Kern den Einwurf eines Landwirts auf, der die Wirtschaftlichkeit eines Ackers ins Spiel brachte.
Langfristig aber rechne sich eine schonende Ackerbewirtschaftung, die mehr Humus produziert und Starkniederschlag etwas entgegensetzt, nicht nur bei einem dann sparsameren Maschineneinsatz. „Bei einem Starkregen können nämlich auf einem konventionell bearbeiten Boden 40 Tonnen Ackerland pro Hektar verloren gehen – damit sind auf einen Schlag fünf Anhänger voll mit Erde weg und die bekommt man nicht zurück“, gab Kern zu bedenken.