Derweil sieht die lokale Politik Handlungsbedarf: Der Gemeindepräsident von Pratteln, Stephan Burgunder, erklärte, dass die Lage zwar unter Kontrolle, das Ausmaß aber sehr groß gewesen sei. „Wir schrammen immer knapp an einer Katastrophe vorbei, wir müssen jetzt wirklich etwas machen, damit so etwas nicht mehr vorkommt.“
Die Regierung sei nun gefordert, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen, findet auch Stephan Ackermann, Grünen-Fraktionspräsident im Landrat. Wegen der CABB hatten die Grünen in den vergangenen Jahren wiederholt politische Vorstöße gemacht. „Es kann immer mal etwas passieren, aber irgendwann reißt der Geduldsfaden“, lässt sich der Politiker zitieren. Das Vertrauen der Bevölkerung in das Unternehmen sei mittlerweile verloren. Deshalb müsse die Regierung Antworten liefern.
Strafverfahren eröffnet
Die Baselbieter Staatsanwaltschaft hat nach dem Chemieunfall vom Freitag ein Strafverfahren gegen Unbekannt eröffnet. CABB gerät damit nicht zum ersten Mal ins Visier der Justiz. Ob eine strafrechtlich relevante Handlung zum Stoffaustritt geführt habe, sei Gegenstand der laufenden Abklärungen, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Montag auf Anfrage mit. Derzeit ermittle die Polizei die Ursache des Stoffaustritts im Produktionsgebäude an der Düngerstraße.