Basel Novartis wächst stärker als erwartet

sda
Das Pharmaunternehmen Novartis sieht sich gut aufgestellt. Foto:  

Der Basler Pharmariese verbucht im ersten Quartal starke Wachstumsraten. Nach dem erfreulichen Jahresauftakt setzt die Novartis-Führung die Messlatte für das Gesamtjahr 2024 hinauf.

Dem Pharmakonzern Novartis ist der Umbau in ein fokussiertes Pharmaunternehmen gut bekommen. Im ersten Quartal ist der Konzern so stark gewachsen, dass er für das Gesamtjahr die Messlatte erhöht. Zudem soll es im kommenden Jahr zum Wechsel im VR-Präsidium kommen.

Zwischen Januar und März hat Novartis 11,8 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Das ist ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) lag der Zuwachs bei elf Prozent.

Nachdem der Pharmariese im vergangenen Oktober die Generikasparte Sandoz abgespalten hat, fällt die frühere Spartenberichterstattung weg. Novartis ist nun ein reines fokussiertes Pharmaunternehmen.

Getragen wurde das Wachstum von Medikamenten wie dem Herzmittel Entresto, dem Schuppenflechtemittel Cosentyx, Kesimpta (MS), Kisqali (Brustkrebs) sowie der Radioligandtherapie Pluvicto und dem Cholesterinsenker Leqvio.

Operativ verdiente Novartis im ersten Quartal 3,4 Milliarden US-Dollar (plus 29 Prozent). Unter dem Strich stand ein Konzerngewinn von 2,7 Milliarden nach knapp 2,2 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der Zuwachs sei vor allem der insgesamt besseren Geschäftsentwicklung geschuldet, heißt es in der Mitteilung weiter.

Für Analysten ist allerdings der um verschiedene Einflüsse bereinigte Kern-Betriebsgewinn wichtiger. Mit 4,5 Milliarden übertraf dieser die Konsensschätzung klar.

Einen starken Beitrag zu dem Umsatzplus von zehn Prozent habe auch der chinesische Markt geleistet, so Finanzchef Harry Kirsch. Dort setzte der Pharmakonzern im ersten Quartal eine Milliarde US-Dollar um, was einem Anstieg von 31 Prozent entsprach.

Laut dem Finanzchef sei dies tatsächlich ein außergewöhnlich starker Anstieg. Allerdings sei das Vergleichsquartal 2023 auch weniger dynamisch ausgefallen, da sich China im vergangenen Jahr erst langsam von den strikten Corona-Maßnahmen erholte.

„Wir gehen zwar davon aus, dass wir in China auch weiterhin stärker als in den anderen Märkten wachsen werden; das aktuelle Tempo dürften wir dabei aber nicht aufrecht erhalten“, so Kirsch.

Für das weitere Wachstum werde auch das Thema Übernahmen eine wichtige Rolle spielen. Hier bleibe Novartis seiner bisherigen Strategie treu und setze vor allem auf ergänzende Übernahmen wie etwa zuletzt mit dem deutschen Biotechunternehmen Morphosys. Diese Transaktion gehe derzeit ihren regulatorischen Gang, sagte Kirsch. „Ziel bei Übernahmen ist es, unsere Pipeline sinnvoll zu ergänzen.“ So schaue man vor allem nach Kandidaten, die zu den therapeutischen Kerngebieten passten, auf die Novartis sich konzentriert.

Novartis selbst richtet auch seine Prognose an der Gewinngröße aus und misst die eigene Profitabilität anhand der operativen Kerngewinnmarge. Diese stieg um 2,2 Prozentpunkte auf 38,4 Prozent des Nettoumsatzes. Damit kommt der Konzern seinem Ziel, eine Marge von mehr als 40 Prozent zu erzielen, schrittweise näher.

Nach dem erfreulichen Jahresauftakt setzt die Novartis-Führung die Messlatte für das Gesamtjahr 2024 hinauf. So soll der Umsatz zu konstanten Wechselkursen neu im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich wachsen.

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