Basel Nicht mehr Sicherheit erzeugt

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Der Luzernerring in Basel bietet nach wie vor Stellen, die für Radfahrer nicht ungefährlich sind. Foto: Juri Weiss

Die auf dem Luzernerring ergriffenen Maßnahmen sind laut Behörden untauglich.

Der Versuch, die Sicherheit für Radfahrer beim Luzernerring in Basel zu erhöhen, hat sich nicht bewährt. Zu diesem Schluss kommt die Verwaltung jetzt zum Pilotprojekt vom April dieses Jahres bei der Kreuzung Burgfelderstraße. Die neue Spuraufteilung habe viele Nachteile für die Quartiere und schaffe neue Risiken – auch für Radfahrer. Dies geht aus einem Bericht der Petitionskommission hervor.

Auf Unfall reagiert

Im April 2021 erfasste bei dieser Kreuzung ein Lastwagenfahrer eine Radfahrerin und verletzte sie tödlich. Genau beim Unfallort endet die Velospur. Der Verband „Pro Velo“ reichte daraufhin eine Petition für mehr Sicherheit an dieser Straße ein. Diese fordert unter anderem einen durchgehenden Radstreifen auf dem Luzernerring.

Der Bericht der Petitionskommission des Großen Rats, der jetzt veröffentlicht wurde, geht auf den Verkehrsversuch des Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) ein. Es wurde nach der Kreuzung eine Spur geschaffen, die dem Bus und Radfahrern vorbehalten ist. Fachpersonen der Verwaltung kommen nach diesem Test zu dem Schluss, dass die sogenannte Spurumwidmung eine deutliche Verbesserung für Radfahrer bringt, wie es im Bericht heißt.

Rückstaus und Verlagerung

Allerdings kommen sie in einer Gesamtbeurteilung zum Schluss, dass die Versuchsanlage zu Rückstaus und Mehrverkehr in den Quartierstraßen geführt hat. So hat laut einer Erhebung der Verkehr in der Straßburgerallee um 66 Prozent oder 1300 Autos pro Tag zugenommen. Die Fachpersonen sehen das als unerwünschte Entwicklung an, da sich dort ein Schulhaus, mehrere Kindergärten und wichtige Radverbindungen befinden.

Lösung bis April 2024

Zudem beobachten sie mehr Staus beim Kreisel Wasgenring. Das habe „neue Risikosituationen“ geschaffen, auch für Radfahrer, heißt es weiter. Der Mehrverkehr in mehreren Quartierstraßen erhöhe zudem die Unfallgefahr.

Die Behörden gehen daher nicht davon aus, dass der Versuch vom April definitiv umgesetzt wird – eine Rückkehr zum vorherigen Zustand ist für sie aber auch keine Option. Es soll deshalb eine Lösung gefunden werden, welche die negativen Auswirkungen der Spurumwidmung rückgängig macht und gleichzeitig die Sicherheit für Radler erhöht. Vorstellbar sind etwa eine Verbreiterung der Straße oder ein Verzicht auf eine Linksabbiegespur. Eine bereits eingesetzte Arbeitsgruppe sucht nach Anschlusslösungen, die spätestens Ende April 2024 vorliegen sollen, wie es weiter im Bericht heißt.

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