Basel Für einen starken Standort

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Im Zentrum der Arbeit der Handelskammer beider Basel steht auch in Zukunft, die Investorenfreundlichkeit bei den Arealentwicklungen zu erhöhen. Foto:  

Das vergangene Jahr war für Wirtschaft und Gesellschaft herausfordernd. Aus Sicht der Handelskammer beider Basel ist es nun wichtiger denn je, sich auf die Stärken der Schweiz und der Region Basel auszurichten.

2022 hat die Wirtschaft und Gesellschaft gefordert. Und die Herausforderungen bleiben 2023 bestehen: Der Krieg in der Ukraine, anhaltende Versorgungsengpässe, fragile Lieferketten, die Energiekrise und die Teuerung schaffen Unsicherheit, wie die Handelskammer beider Basel (HKBB) im Rahmen des Jahrespressegesprächs erklärte.

„Wir müssen uns mehr denn je auf die Stärken der Schweiz und unserer Region fokussieren“, betonte HKBB-Präsidentin Elisabeth Schneider-Schneiter. „Auf Bildung und Innovation als wesentliche Ressourcen für einen erfolgreichen Standort. Auf stabile Infrastrukturnetze und attraktive Areale, die unsere Wirtschaft für die nächste Generation am Laufen halten. Auf offene Märkte, internationale Abkommen und Multilateralismus, um unseren Produktionsstandort für die Exportindustrie zu sichern. Auf konkurrenzfähige Steuern sowie gesunde Staatsfinanzen als elementare Wirtschaftsmotoren. Und auf ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, um Wohlstand zu schaffen und zu sichern.“

Dazu zählt auch ein stabiler und attraktiver Finanzplatz. Denn mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS gehe ein wichtiger Akteur der regionalen Wirtschaft verloren, so Schneider-Schneiter: „Das Bankengesetz muss nach sorgfältiger Analyse und Aufarbeitung der Geschehnisse revidiert werden. Wir sind gefordert, den Bundesrat dabei zu unterstützen, damit er mit Weitblick den Schweizer Finanzmarkt wieder ins Lot bringen und das Vertrauen der Wirtschaft und der Gesellschaft in unser Bankensystem wieder herstellen kann.»“

Für bessere Bedingungen

Über das wirtschaftspolitische Engagement der HKBB im vergangenen Jahr informierte Direktor Martin Dätwyler: „Als Interessensvertreter, Impulsgeber und Dienstleister geht es uns in erster Linie darum, die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft kontinuierlich zu verbessern, damit die Region innovativ und damit wettbewerbsfähig bleibt.“

Investoren im Blick

Im Zentrum der Arbeit der Handelskammer beider Basel steht auch in Zukunft, die Investorenfreundlichkeit bei den Arealentwicklungen zu erhöhen. Denn eine hohe Regulierungsdichte mache Bauen teuer und unattraktiv, so die HKBB, die unter anderem mehr Umsetzungs- und Planungsfreiheit, schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren fordert.

Digitalisierung

Im Bereich der digitalen Gesundheitswirtschaft hat die HKBB mit BâleDat einen Impuls gegeben, so Dätwyler: „Das schweizweit einmalige Pilotprojekt erarbeitet auf Initiative unseres Life Sciences Cluster Basel Schritte, damit strukturiert erfasste, anonymisierte Gesundheitsdaten aus dem klinischen Alltag in der Forschung und Entwicklung genutzt werden können.“ Bei BâleDat arbeiten erstmals Spitäler, Industrie und Wirtschaftsverbände kantonsübergreifend zusammen. Mit an Bord sind der Life Sciences Cluster Basel der Handelskammer beider Basel, Roche, Novartis, das Universitätsspital Basel-Stadt, das Kantonsspital Baselland sowie Interpharma und das Swiss Personalized Health Network.

Ja zur Mindeststeuer

Mit Blick auf die Zukunft ist für die HKBB im Jahr 2023 die Umsetzung der OECD-Mindeststeuer für den Standort besonders wichtig. Große, international tätige Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 750 Millionen Euro pro Jahr müssen ab 2024 aufgrund der globalen Mindeststeuer mit mindestens 15 Prozent besteuert werden. „Allein in der Region Basel sind rund 100 Unternehmen betroffen. In der Schweiz wird diese Mindeststeuer mit einer Ergänzungssteuer umgesetzt. Diese stellt sicher, dass die Einnahmen aus der Mindeststeuer in der Schweiz bleiben. Dank des Finanzausgleichs profitieren alle Kantone von den zusätzlichen Steuereinnahmen“, erläutert Luca Urgese, Leiter Finanzen und Steuern.

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