Auszeichnung für Gesellenstück Praktische Küche in besonderem Format

Manuel Hunn
Moses Menzel zeigt seine „Mobile Küche“. Foto: Mauel Hunn

Beim Wettbewerb „Die gute Form“ ist der Schopfheimer Schreiner Moses Menzel für sein Gesellenstück, eine mobile Küche, ausgezeichnet worden. Er verrät, wie es zur Entstehung seines besonderen Werks gekommen ist.

Bei einem Besuch in seinem Ausbildungsbetrieb, der Schreinerei Ackermann Philipp Vesenmeier, stellt Moses Menzel sein prämiertes Gesellenstück vor.

Beim Wettbewerb „Die Gute Form“ von „Schreiner Baden“, dem Wirtschaftsverband des Holz- und Kunststoffverarbeitenden Handwerks, ist seine „Mobile Küche“ kürzlich mit dem zweiten Platz ausgezeichnet worden, berichtet Menzel stolz. Nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Lehre hat der Schreiner gerade ein Studium der Holztechnik in Markdorf aufgenommen.

Ungefähr vor einem Jahr habe er sich einen VW-Bus gekauft, erzählt Menzel über die Entstehung seines Werks. Zur gleichen Zeit, am Ende seines zweiten Lehrjahres, war er auf der Suche nach einer Idee für sein Schreiner-Gesellenstück. Und da im Bus noch eine Küche fehlte, lag es nahe, „zwei Fliegen mit einer Klatsche zu schlagen“, sagt der 24-Jährige. Also hat Menzel seine Idee immer weiter gesponnen und sich schließlich für eine mobile Küche entschieden: Die Küche sollte im Kofferraum Platz finden, gleichzeitig aber auch transportiert werden können, um beispielsweise im Garten zu kochen.

Zeichnungen und Entwürfe

Anfang des letzten Ausbildungsjahres ging es dann los. Er fertigte Zeichnungen und Entwürfe an, berichtet Menzel. Jede dritte Woche traf er sich mit den anderen beiden Azubis des Betriebs, die ebenfalls an ihrem Gesellenstück arbeiteten, und seinem Vorgesetzten, um über den aktuellen Stand der Projekte zu reden. Dort hat der 24-Jährige Tipps und Aufgaben erhalten, wie er sein Gesellenstück noch verbessern kann. Eine Kommission prüfte zunächst den Vorentwurf seiner mobilen Küche, anschließend erstellte Menzel eine Fertigungszeichnung. Das zog sich eine Weile.

Publikumspreis

Erst ganz zum Schluss gab es zwei Wochen, also 80 Arbeitsstunden, zum eigentlichen Bauen der Küche. Nachdem er sein Gesellenstück fertiggestellt hatte, wurde es neben den anderen Werken seines Azubi-Jahrgangs in Schopfheim ausgestellt. Dort kam die mobile Küche in puncto Design und Fertigkeit so gut an, dass Menzel mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Daraufhin sei er angesprochen worden, ob er seine Küche nicht beim „Die gute Form“-Wettbewerb für die besten Gesellenstücke Südbadens in Freiburg ausstellen möchte. Schließlich meldete er sich für den regionalen Wettbewerb an.

Anerkennung

Zwar sei es „ein bisschen stressig“ gewesen, seine mobile Küche nach Freiburg zu fahren, erzählt er weiter; aber der Aufwand war es wert: Das Gesellenstück erhielt den zweiten Platz. Stolz schildert der 24-Jährige: „Es war eine coole Zeit und natürlich noch mal eine Anerkennung, dass ich so einen guten Platz gemacht habe.“

Zweckmäßigkeit

In der Pressemitteilung des Verbands heißt es zur aus amerikanischem Nussbaum gefertigten mobilen Küche: Hervorzuheben gilt die Zweckmäßigkeit. Gerade in Zeiten der Außenküchen riesigen Ausmaßes besticht hier die Flexibilität und insbesondere die Schlichtheit. Integrierte Gläser- und magnetische Gewürz-Glashalterungen, Gas-Kochmulde und ordentlich Platz runden das Objekt ab und geben Anlass zum funktionellen Outdoor-Erlebnis. Insbesondere die gut umgesetzte Lösung mit griffloser Front im aktuellen Trend bestätigen das Exponat in der Bewertung.

Wie Menzel am Ende des Gesprächs verrät, ist die Reise seiner besonderen Küche, deren Wert seine Lehrer auf etwa 9000 Euro geschätzt hätten, noch nicht zu Ende: Im kommenden März darf er sein Gesellenstück auf der Internationalen Handwerksmesse in München ausstellen.

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