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Weil am Rhein Im Feldanzug und mit Gepäck am Altrhein entlang

Uwe Thomes
Bei idealem Wetter ging es zwölf Kilometer am Altrhein entlang. Foto: Uwe Thomes

32 Teilnehmer beteiligten sich bei idealen äußeren Bedingungen am „3. Oberrheinmarsch“, einem von der Kreisgruppe Baden-Südwest KLF-Marsch, der jährlich von der Reservisten-Kameradschaft Weil am Rhein durchgeführt wird.

Bei den Teilnehmern handelte es sich vorwiegend um Reservisten der Deutschen Bundeswehr. Aber auch je zwei Reservisten aus den befreundeten Streitkräften Frankreichs und der Schweiz – letztere in Zivil – waren am 27. April um 9.45 Uhr an der Altrheinhalle in Märkt am Start. Der Marsch wird vom Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr organisiert und von Jan Liebrum, Oberleutnant der Reserve (d. R.), geleitet.

Mit 15 Kilogramm Gepäck auf dem Rücken

KLF steht für Körperliche Leistungsfähigkeit und diese muss nachgewiesen werden durch einen Marsch im Feldanzug mit 15 Kilogramm Gepäck im Rucksack – gewogen wurde dieser vor dem Start und nach Zielankunft. Unabhängig von Alter und Geschlecht (Frauen waren übrigens nicht im Teilnehmerfeld) mussten von den Reservisten dabei sechs Kilometer in 30 Minuten (Bronze), neun Kilometer in 90 Minuten (Silber) oder zwölf Kilometer in 120 Minuten (Gold) absolviert werden – fast alle entschieden sich für die von Liebrum empfohlene und für das Leistungsabzeichen in Gold erforderliche maximale Distanz. Liebrum gab beim Antreten vor dem Marsch nochmals die Spielregeln bekannt.

Keine Zeit für Landschaftsbetrachtungen

Die Route führte von der Altrheinhalle entlang des Altrheins zurück zum Ausgangspunkt – für eine ausgiebige Betrachtung der Schönheiten der Landschaft fehlte den Kameraden allerdings die dafür nötige Muße. Wer sich um die Verleihung des Leistungsabzeichens der Bundeswehr bewarb, musste sich sputen. Zehn Streckenposten wachten zudem über die korrekte Einhaltung der vorgegebenen Marschroute. Zum Erwerb des Leistungsabzeichen der Bundeswehr sind neben KLF noch die Nachweise über Kenntnisse in der Selbst- und Kameradenhilfe, über das erfolgreich abgelegte Deutsche Sportabzeichen und über die Erfüllung der für den Erwerb der Schützenschnur erforderlichen Wertungsübungen im Schießen nötig, im Bundeswehr-Jargon IGF genannt („individuelle Grundfertigkeiten“).

Im Nachgang des Marschs wurden die erfolgreichen Teilnehmer für ihre Leistungen mit einer Urkunde ausgezeichnet. Der schnellste in der „Königsdiziplin“ über zwölf Kilometer war mit einer Zeit von 1:35:05, also deutlich unter den geforderten 120 Minuten, Obergefreiter d.R. Thomas Höfferlin von der RK Weil am Rhein.

Wohl und Zusammenhalt der Bundeswehr-Soldaten

Der KLF-Marsch war eine Verbandsveranstaltung der Reservisten, bei welcher es nicht ganz so militärisch streng zugeht wie bei einer dienstlichen Veranstaltung. Entsprechend gelöst war die Stimmung am Samstag, erst recht natürlich, als nach dem Marsch noch ausgiebig Zeit für eine gesellige Kameradschaftspflege zur Verfügung stand. Aber man betrachte sich schon als mehr als nur einen Fanclub von Bundeswehr-Romantikern, gab Liebrum zu Protokoll. „Wir sind keine Soldaten, sondern Zivilisten in Uniform“ sagte Alexander Vögtle, Feldwebel d. R. und Organisationsleiter Baden-Südwest, und fuhr fort: „Regional kümmern wir uns um das Wohl und den Zusammenhalt der ehemaligen Bundeswehr-Soldaten“. Im Großen und Ganzen geht es aber auch um politische Inhalte wie Heimatschutz, Sicherstellung der Wehrbereitschaft und der vom Reservistenverband deshalb propagierten Wiedereinführung einer Wehrpflicht. Nicht jeder werde in die Reservistenkameradschaft aufgenommen: Es benötige eine Fürsprache und Bewerber würden durchleuchtet im Hinblick auf Auffälligkeiten, die sich abseits der demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik bewegen.

Stefan Puzicha ist neuer Vorsitzender der Weiler Gruppe

Seit März 2024 steht Stefan Puzicha der 90 Mitglieder, darunter zwei Frauen, zählenden und sehr aktiven Gruppe vor. Sein Stellvertreter ist Sebastian Försterling. Die Website der Gruppe wird gerade neu aufgebaut; um sich zu informieren, können sich Interessierte sich auf der Website www.reservistenverband.de umschauen.

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