Schopfheim Rap-Song im Rathaussaal

Markgräfler Tagblatt

Verwaltungsausschuss: Viele Komplimente für die facettenreiche Arbeit der Stadtjugendpflegerinnen

Premiere im Verwaltungsausschuss: Dessen Mitglieder hörten sich bei der Sitzung am Montag einen Rap-Song an und wissen jetzt dank eines Trickfilms, wie die Marsmenschen entstanden sind.

Schopfheim. Silke Dantona und Katja Janker vom städtischen Jugendreferat berichteten über ihre umfangreichen Tätigkeiten und heimsten danach viel Lob von den Ausschussmitgliedern ein - sie konnten den Ratssaal rückengestärkt wieder verlassen.

„Ich bin froh, dass es Sie gibt, denn der Bedarf an Jugendarbeit wächst“, würdigte Bürgermeister Nitz als erster die Leistung der Stadtjugendpflegerinnen. „Ihre Arbeit hat viele verschiedene Facetten. Das machen Sie prima.“

Silke Dantona und Katja Janker berichteten zunächst von der im Jugendzentrum (JuZ) angebotenen offenen Jugendarbeit. Rund 20 Besucher erscheinen pro Öffnungstag. „Da tritt man sich schon auf die Füße“, so Silke Dantona zum Platzangebot im derzeitigen Haus in der Hebelstraße. Die Jugendlichen haben die Möglichkeit, den Billardtisch, Airhockey, Kicker, Internet und PCs, Tischtennis, Playstation, Brettspiele und Bücherei zu nutzen. Eine Jugendpflegerin ist immer vor Ort, so dass Vertrauensverhältnisse entstehen und bei Bedarf schon erste Beratungsgespräche stattfinden.

Das niederschwellige Angebot gilt auch für die Einzelfallhilfe. 2015 / 16 begleiteten die Jugendpflegerinnen mindestens fünf Jugendliche über einen längeren Zeitraum. Dabei ging es um psychische Probleme, Probleme im Elternhaus mit Alkohol und Gewalt, Schulanmeldung sowie die Zusammenarbeit mit der Arrestanstalt Rastatt und dem Jugendamt.

Der offene Treff im JuZ hat neue Öffnungszeiten, geplant ist deren Erweiterung auf das Wochenende. Dazu wurden die Jugendlichen im Rahmen von Mitarbeiter-Zeiten mit ins Boot geholt. Ergebnis: Von März an soll der offene Treff einmal monatlich am Wochenende geöffnet werden. Nach einer Schulung im Herbst ist die Öffnung an jedem Wochenende geplant. Bei dem JuZ-Seminar sollen die mitarbeitenden Jugendlichen die Jugendleitercard („Juleica“-Schulung) und da

Juleica-Schulung

mit den in Deutschland gültigen Ausweis für - zumeist ehrenamtliche - Jugendleiter erhalten.

Als weitere Tätigkeiten und Projekte listeten Silke Dantona und Katja Janker die Unterstützung des Jugendparlaments auf (2016 waren Neuwahlen), das Bewerbungstraining, das in diesem Jahr durch ein Gruppenangebot einmal monatlich immer zu speziellen Themen ergänzt werden soll, sowie die Betreuung bei Sozialstunden. Seit Mai 2015 haben im JuZ acht Jugendliche ihre Sozialstunden abgeleistet (zwei brachen diese ab); aufgenommen werden aus Zeitgründen nur Jugendliche, die nicht mehr als 30 Stunden absolvieren müssen. Betreut werden sie von einem Bundesfreiwilligen. Die „Juleica“-Schulungen und der wichtige Nachhilfepool (hierfür wird viel Geld aufgewendet) spielen ebenso eine große Rolle.

Ein bedeutendes Arbeitsfeld war die verlässliche Ferienbetreuung unterm Spielstadt-Motto (85 Kinder in der ersten und 53 in der zweiten Woche). An den Kinderferienprogrammen 2015 und 2016 beteiligten sich jeweils mehrere hundert Kinder, es gab Wartelisten, aber nur wenig Abweisungen. Erwähnung fanden auch die vielen Spielbusaktionen. Freizeiten und Veranstaltungen rundeten das Angebot ab.

Bei der Aussprache sprach Ute Zeh (CDU) die Berufsschul-Sporthalle an, die künftig nicht mehr zur Verfügung steht. Dort nehmen 20 Jugendliche am Parcourangebot teil.

Ernes Barnet (Grüne) dankte den Jugendpflegerinnen und den Kooperationspartnern wie Rotary Club und Kiwanis. Teresa Klein (SPD) fand die Leistung „super“. Überrascht sei sie darüber, dass das verlässliche Ferienprogramm nicht ausgebucht gewesen sei. Heidi Malnati (CDU) lobte die geplante Öffnung des JuZ am Wochenende und die Nachhilfe von Schülern für Schüler, da sich dies viele Eltern nicht leisten könnten: „Gro

Dank und Komplimente

ßes Kompliment“.

P.S.: Den im Ratssaal vorgespielten Rap-Song komponierten Jugendliche bei einem Rap-Workshop nach dem Terroranschlag im November 2015 in Paris. Der Marsmännchen-Film entstand während der verlässlichen Ferienbetreuung.

Der Tätigkeitsbericht des Jugendreferats bezieht sich auf den Zeitraum von Mai 2015 bis Dezember 2016. Hierzu gehört auch, dass Katja Janker zu 128 Prozent und Silke Dantona zu 132 Prozent ausgelastet sind. Die beiden bestimmen als neues Team derzeit ihre Arbeitsinhalte. „Dabei zeigt sich jetzt schon, dass wir - ausgehend von der zur Verfügung stehenden Zeit - einen weitaus höheren Bedarf haben.“ Beim Blick in die Zukunft wurden auch die Spielbusaktionen angesprochen. 2017 sind drei ganztägige Aktionen zwischen Pfingst- und Sommerferien geplant.

Umfrage

Deutschland Fans

Verfolgen Sie die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland?

Ergebnis anzeigen
loading