Rheinfelden Krankentransporte sind unterfinanziert

Die Oberbadische
Rosemarie Kühl (links) ist seit 25 Jahren und Astrid Schliephake seit 20 Jahren beim Roten Kreuz. Foto: Ulf Körbs Foto: Die Oberbadische

Rotes Kreuz Rheinfelden hat Mitgliederversammlung

Von Ulf Körbs

Rheinfelden. Krankentransporte werden von den Kassen nur unzureichend finanziert. Zu diesem Urteil kam Manfred Gollin, Vorsitzender des Roten Kreuzes Rheinfelden, in seinem Bericht für die Jahreshauptversammlung am Montag.

„Ich sehe nur eine verkorkste Situation, die den Anforderungen der Bevölkerung nicht ausreichend gerecht wird. Ich sehe leider nicht, dass hier eine Besserung in Sicht wäre“, fasste er zusammen unter Bezug auf die immer wieder vorgebrachte Kritik, Patienten müssten manchmal länger auf einen Transport warten.. Denn die Kassen finanzieren nur nur den „erwarteten Normalbedarf“ bei der Vorhaltung von Krankenwagen und Personal. Daher können die Rettungsdienste keine Fahrzeuge und Personal finanzieren, die nur dazu da sind, um auftretenden Spitzen abzudecken. Gollin formulierte es auch noch anders: „Bei der Vohaltung ist einkalkuliert, dass Patienten in der Regel warten müssen, bis ein Fahrzeug frei wird.“

Trotz dieser „knappen“ Vorhaltung bereitet die Erlössituation dem Ortsverein Sorge, wie Geschäftsführer Erich Mehlin in seiner Jahresbilanz darstellte. Denn im Jahr 2014 gab es weniger Krankentransportfahrten. Trotzdem bleiben die Kosten, weil die Fahrzeuge zu 100 Prozent ausgelastet sind, insbesondere durch die gestiegen Zahl an Fahrten zu den Krankenhäusern nach Lörrach. Dies sei der veränderten Krankenhauslandschaft geschuldet, erkläte Mehlin. Dadurch gab es weniger Einnahmen bei gleicher Zeitauslastung und mehr Kilometern, lautet Mehlins Fazit.

Dennoch war das Jahr 2014 ein gutes, wie Schatzmister Klaus Adelberger vorrechnete. Denn die Kasse konnte mit einem „leicht positiven Ergebnis“ abgeschlossen werden und „die Eigenkapitalausstattung ist mehr als solide“. Kein Wunder also, dass die Entlastungen für den gesamten Vorstand einstimmig herbeigeführt wurde.

Während die Personaldecke der Hauptamtlichen durchaus ausreichend ist, gibt es bei den Ehrenamtlichen trotz der 1700 Mitglieder beim DRK Rheinfelden Probleme, wie Rolf Koller von der Schnellen Einsatzgruppe (SEG) und Bereitschaftsleiterin Claudia Armbruster berichteten.

Nach zahlreichen Ehrungen durch die Kreisgeschäftsführerin Petra Hauser, darunter die „Gründerdamen“ des Kleiderladens, der in diesem seinen 5. Geburtstag feiert (hierzu ein eigener Bericht), sowie Rosemarie Kühl (25 Jahre) und Astrid Schliephake (20 Jahre) und Ortsvorsitzender Manfred Gollin (15 Jahre) dankte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt dem Roten Kreuz. Hier bezog er ausdrücklich auch die Polizei, Feuerwehr und das Technische Hilfswerk mit ein. Das Stadtoberhaupt stellte fest: „Das Beste ist, dass das DRK vor Ort ist.“ Mit Bezug auf ein Umfrageergebnis, wonach die „Deutschen lieber gesund als erfolgreich sind, dankte er auch Gollin für seine kritischen Anmerkungen zum Krankentransportwesen. Zudem stellte er fest, dass man sich die geforderten hohen Standards auch etwas kosten lassen müsse. Wobei das natürlich für alle Hilfsdienste gelte, die in der Stadt ansässig sind.

Bei einer Nachwahl wurde Dr. Christoph Kohlhaas als Beisitzer gekürt.

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