Lörrach Schatzkästlein: Heimann-Buß erhält Hebeldank

Martin Braun
Volker Habermaier und Christa Heimann-Buß mit Elena Obst und Philipp Marek in Markgräfler Tracht Foto: Martin Braun

Volker Habermaier, Präsident des Lörracher Hebelbunds, überreichte in einer Feierstunde im Dreiländermuseum an die Autorin Christa Heimann-Buß das Schatzkästlein als „Hebeldank“.

In seiner Begrüßung betonte Jan Merk, der Leiter des Museums, dass der Hebelsaal seines Hauses als Erinnerungsort vorzüglich geeignet sei, da Hebel hier als Pädagoge wirkte. Der Raum war voll besetzt, auch mit Gästen in der Tracht des Markgräflerlands aus Hebels Zeit, also um 1800.

Moralische Botschaften

Der Preisnamen „Schatzkästlein“ bezieht sich auf den Titel eines Büchleins, in dem Hebel selbst eine Auswahl seines Werks für seine Leserschaft zusammengestellt hat. Eine heutige Ausgabe dieses Buches wurde als Preis an Heimann-Buß überreicht für ihr Wirken in der Nachfolge des alemannischen Dichterfürsten Hebel. Dazu verlas Habermaier für die Preisträgerin eine Urkunde. In ihr wird unterstrichen, dass die Geehrte wie Hebel in ihren unterschiedlichen Schriftstücken „Mundart (und) Standardsprache“ verwende: „Wie Johann Peter Hebel ist ihr die moralische Botschaft ihrer Texte wichtig“ (Urkunde). Heimann-Buß war sichtlich gerührt. Sie habe sich zunächst gefragt, ob sie diese Ehrung überhaupt verdient habe.

Heimann-Buß schilderte ihr Verhältnis zur alemannischen Mundart und zum Werk von Hebel.

Die Festrede

Anders als Hebel selbst, der ja den größeren Teil seines Lebens in Karlsruhe verbracht habe, gehört für sie das Alemannische zum Alltag. Besonders erfreut zeigte sie sich über die Festrede zu ihren Ehren des auch durch den Rundfunk bekannten Theologen Traugott Schächtele. Dieser schilderte in humorvoller Weise sein alltägliches Verhältnis zu Hebel.

Schächtele sprach von „Sieben Begegnungen“ mit diesem Dichter, Theologen und Kirchenmann. Er, Schächtele, sei in Wolfenweiler am Rand des heutigen Markgräflerland geboren. Und sein Heimatdorf rühme sich bis heute mit Hebelzitaten als Lieblingsdorf des Poeten.

Seine Eltern hätten ihn mit Hebegedanken erzogen. Und wichtig sei dabei das Gedicht „Sonntagsfrühe“ gewesen: „Der Samstag het zum Sunntig gseit; Jetzt hanni alli schlofe gleit“. Damit sei für seine Eltern an die Kinder die Mahnung verbunden gewesen, nun bald ins Bett zu gehen.

In seinen „Begegnungen“ mit Hebel erzählte Schächtele unterhaltsam und rhetorisch versiert von Hebel als führenden Kirchenmann in der badischen Landeskirche zur Zeit ihrer Einigung von verschiedenen evangelischen Glaubensrichtungen 1821 zu einer gemeinsamen Kirchenunion.

Mit Hebel verbunden

Und auch über seinen einstigen Titel als „Prälat“, also als Mitglied der Kirchenleitung neben der Bischöfin, sei er biografisch mit dem großen Hebel verbunden gewesen. Und für uns alle gelte ja bis heute, dass wir Hebel im alten Land Baden in vielen Gebäuden und Denkmälern begegnen könnten.

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