Gleichwohl werde der Bereich nicht als „gefährlicher Ort“ eingestuft – das gäben die Daten einfach nicht her, versicherte Nagy.
Betrügerische Anrufe
Aktivitäten wie etwa betrügerische Anrufe bewegten sich in der Summe auf gleichbleibendem Niveau. Im Zehn-Jahres-Mittel betrachtet, war die Aufklärungsarbeit der Polizei erfolgreich. Aber noch immer fallen Senioren auf den Enkeltrickbetrug oder den „falschen Polizisten“ am Telefon herein – wobei die Täter zusehends raffinierter vorgehen. Die registrierte Schadenshöhe durch Telefonbetrug bezifferte Nagy im Jahr 2023 auf insgesamt rund drei Millionen Euro.
Unterdessen ist die Menge der Rauschgiftdelikte mit 309 leicht gestiegen. Künftig wird sich dieses Bild durch die Legalisierung des Cannabis-Kosums verändern.
Die Kriminalstatistik
Die Polizeiliche Kriminalstatistik treffe ausschließlich Aussagen über bekannt gewordene Straftaten und ermittelte Tatverdächtige. Sie sei somit kein präzises Abbild der Kriminalitätslage, sondern stelle „eine stark angenäherte Situation“ dar. Sie könne jedoch keine Aussagen über das Dunkelfeld der Kriminalität in Lörrach tätigen, erklärte Nagy.
Weitere Entwicklungen
Insgesamt, so der Revierleiter, belegten die Zahlen die Verstetigung verschiedener Entwicklungen: etwa die steigende Zahl an Einsätzen wegen psychisch auffälligen Personen, die Zunahme von gemeldeten Ruhestörungen und eine erhöhte Bereitschaft in der Bevölkerung, Anzeige zu erstatten. Dies nicht zuletzt auch darum, weil Bürger mehr und mehr die Gelegenheit nutzten, andere online anzuzeigen.
Der Personalstand bewege sich im Revier Lörrach bei rund 80 Prozent – das heißt: Es fehlt rund 20 Prozent Personal. Gleichwohl wolle er mit Fußstreifen auch weiterhin verlässliche Zeichen polizeilicher Präsenz in der Stadt setzen, sagte Nagy.
Die Verkehrsstatistik
Die Präsentation der Verkehrsstatistik durch den stellvertretenden Revierleiter Jürgen Bäuml belegt, dass die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle in Lörrach mit 1217 nahezu gleich geblieben ist. Indes kamen weniger Menschen zu Schaden (-36). Dagegen stieg die Zahl der Unfallfluchten.
Unfallschwerpunkte in Lörrach waren die Kreuzung Hasenloch und die Kreuzung am Bahnübergang Schiller-/Brühl-/Zeppelinstraße (wir berichten noch ausführlich).