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Kreis Lörrach Zwei Studien zur S-Bahn

Kathryn Babeck und Adrian Steineck
Die Kandertal-S-Bahn kommt unter die Lupe. Foto: Pixabay

Die Reaktivierung der Kandertal-S-Bahn soll auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft werden.

Bei der Vertiefung der Studie, die eine Reaktivierung der Kandertal-S-Bahn vorsieht, übernimmt der Kreis 28 000 Euro, also 60 Prozent der Kosten. Zusätzlich zu dieser Vertiefungsstudie will der Landkreis die Wirtschaftlichkeit prüfen lassen, wenn eine S-Bahn im 60-Minuten-Takt von Kandern nach Basel fährt. Das hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Stimmen der Räte

Ulrich May (Freie Wähler) sagte, dies könne man nur unterstützen. Der Bau der Kandertal-S-Bahn koste laut Auskunft des Verkehrsministeriums 130 Millionen Euro. Der Bund übernehme 99 Millionen, das Land müsse zwölf Millionen besteuern und die Raumschaft müsse 19 Millionen bezahlen, erläuterte er in dem Gremium die Kosten.

Die Betriebskosten für die S-Bahn stünden dabei auf einem anderen Blatt, deshalb gebe es auch zwei Untersuchungsmomente: den für den 30-Minuten-Takt und den für den 60-Minuten-Takt. Betriebskosten und Infrastruktur wären für den 60-Minuten-Takt günstiger. Gut sei auch, dass die IG-Pro-Kandertalbahn bei den Planungen mit eingebunden sei.

Getrennte Abstimmung

Einige Stimmen waren zu vernehmen, die einen 60-Minuten-Takt als sinnlos bezeichneten. Aus diesem Grund wurde auch getrennt abgestimmt. Für das Vertiefungsgutachten gab es keine Gegenstimme, bei der Überprüfung des 60-Minuten-Takts kam es zu acht Enthaltungen.

Was die IG sagt

Jüngst hatte im Umweltausschuss Peter Völker von der IG Pro Kandertalbahn das Wort ergriffen. Dort hatte er eine Stellungnahme der Interessengemeinschaft verlesen. Darin wird der Landkreis aufgefordert, „umgehend den Antrag an das Verkehrsministerium auf Aufnahme dieses in die Zukunft weisenden Projekts in den Förderungskanon des Landes zu stellen“. Abschließend wird vorgeschlagen, dass die IG Pro Kandertalbahn selbst ein Planungsbüro mit dem Wirtschaftlichkeitsnachweis beauftragt und diese Studie auch vorfinanziert. „Wir sind gerne bereit, das damit verbundene Risiko zu tragen“, heißt es in der Stellungnahme, die unserer Zeitung vorliegt. In der Umweltausschusssitzung sprach Völker auch davon, dass man mittels der lokalen Presse eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben rufen wolle, um das Geld für eine solche Studie zu sammeln.

Auch im Gespräch mit unserer Zeitung hat die IG betont, sie habe Kontakt zu Gutachtern, die die Reaktivierung der Strecke als wirtschaftlich positiv bewerteten. Mehrere Gemeinden an der Kandertalbahn hätten in einem Schreiben mitgeteilt, dass sie nicht in der Lage seien, Geld für zusätzliche Untersuchungen aufzubringen. Hier wolle die IG Pro Kandertalbahn Abhilfe schaffen, heißt es in der Stellungnahme abschließend.

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