Kreis Lörrach Prüfen. Rufen. Drücken!

Die Oberbadische
Ein Leben retten ist einfach: Prüfen. Rufen. Drücken! Foto: zVg / DLRG / Anlicker Foto: Die Oberbadische

Schüler des Neuenburger Kreisgymnasiums werden Lebensretter

Anlässlich der „Woche der Wiederbelebung“ vom 19. bis 26. September initiierte die Ortsgruppe Müllheim-Neuenburg der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gemeinsam mit dem Kreisgymnasium Aktionstage unter dem Motto „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“.

Alle Schüler der Jahrgangsstufe sieben wurden von den Erste Hilfe-Ausbildern Hannah Dinse und Alexander Anlicker in Wiederbelebungsmaßnahmen ausgebildet. „Die Resonanz der teilnehmenden Schüler war sehr gut. Ausnahmslos alle waren mit großer Begeisterung dabei“, berichtet Andrea Wolf, Biologie-Lehrerin und Betreuerin des Schulsanitätsdienstes Sevo („Schüler Ersthelfer vor Ort“) am Neuenburger Kreisgymnasium.

Lebensrettende Erste-Hilfe-Maßnahmen sollten nicht erst beim Führerschein ins Bewusstsein rücken oder zum Thema werden, wenn die Notsituation da ist oder war. „Das Thema lässt sich sehr gut in unseren Lehrplan integrieren“, sagt Wolf. „Im Biologie-Unterricht haben die Schüler die Funktionsweise von Herz und Lunge kennengelernt. Anschließend wurden sie von Erste Hilfe-Ausbildern durch das Reanimationstraining begleitet.“ Ein besonderes Aha-Erlebnis war die musikalische Begleitung des Trainings: Wer im Takt eines Disco-Beats reanimiert, hat den lebensrettenden Rhythmus.

Der DLRG-Ausbilder Alexander Anlicker erklärt: „Untersuchungen haben gezeigt, dass Schüler ab der siebten Klasse problemlos Erwachsene wiederbeleben können.“ Wichtig sei, Kindern und Jugendlichen schon in der Schule das Thema Reanimation näher zu bringen und sie frühzeitig als kompetente Ersthelfer auszubilden. „Jeder kann in die Situation geraten, Ersthelfer zu sein. Denn: Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen“, betont Anlicker. Die Mund-zu-Mund-Beatmung, vor der sich viele ekeln, ist bei der Wiederbelebung zweitrangig: Mit einer Herz-Druck-Massage werden Gehirn und Organe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ausreichend mit Sauerstoff versorgt.

Die lebensrettende Devise lautet „Prüfen. Rufen. Drücken!“: Prüfen, ob die Person noch atmet. Unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen. Fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft. „Mit der Erhöhung der Wiederbelebungsrate durch Laienhelfer könnten in Deutschland jährlich rund 5000 Menschenleben gerettet werden“, sagt die Erste Hilfe-Ausbilderin Hannah Dinse. „Denn Reanimation ist einfach – Jeder kann ein Leben retten!“, fasst sie zusammen. u Weitere Infos, wie eine Kurz-Anleitung im handlichen Pocketformat oder ein Lehr-Video, gibt es im Internet unter www.einlebenretten.de.

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