Kandertal Neue Lok für die Kandertalbahn

Gudrun Gehr
Der wiedergewählte Vorstand (von links): Wolfgang Bareiss (Kassierer), Mathias Winzer (Beisitzer), Fabian Martin (Zweiter Vorsitzender), Thomas Pfefferle (Schriftführer), Arnold Steiner (Bereichsleiter Fahrzeuge) und Alexander Meyer (Vorsitzender) Foto: Gudrun Gehr

Neben dem neuen Triebwagen wird es auch einheitliche Uniformen für die Mitglieder geben. Somit erstrahlen sie genauso in neuem Glanz, wie die Fahrzeuge, welche die Mitglieder wieder auf Vordermann gebracht haben

Rekordverdächtig lange benötigte die Hauptversammlung der Kandertalbahn im Schützenhaus Kandern. Vorsitzender Alexander Meyer berichtete den anwesenden 46 Mitgliedern, dass das Bahnhofsareal in Kandern aufgrund unschöner Vorfälle nunmehr videoüberwacht wird.

Wichtig war ebenfalls, dass der in Hammerstein stehende Wagen nach 40 Jahren wieder zurück auf das Gleis kam. Aufgrund der Arbeit der Mitglieder erstrahlte er schnell in neuem roten Farbton, sodass bis zum Jahresende sämtliche Waggons der Bahn im originalen Rot der Kandertalbahn erscheinen können.

Weiter informierte Meyer die Mitglieder über die vielfältigen Aktivitäten rund um den Betrieb der Museumsbahn. Insgesamt wuchs der Mitgliederstand um vier Mitglieder auf 225 Personen an.

Es war eine publikumsstarke Saison

In der Saison 2023 wurde an 28 Betriebstagen mit Planzügen verkehrt; Sonder- und Dienstzüge (ohne Reisende) verkehrten insgesamt an zusätzlichen 28 Tagen.

Ausgeführt wurden 281 Dienstschichten mit 2438 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden. Rund 80 Schichten im Barwagen wurden mit rund 600 Stunden erbracht. An zwei Fahrtagen, dem 1. Oktober und dem Weihnachtszug, gab es mehr als 1000 Reisende. Insgesamt wurde das starke Ergebnis von 23 400 Reisenden gezählt, 20 Prozent mehr als im Vorjahr.

An unzähligen Wochenenden und Werktagen wurde in der Werkstatt die Betriebsfähigkeit der Fahrzeuge weiterentwickelt. Die Mitglieder widmeten sich laufenden Projekten wie Wiederaufbau, Restaurierung und Reparatur. Aber auch die Kameradschaft kam nicht zu kurz: Unzählige Mittagsmenüs wurden gekocht und miteinander gegessen.

Inventarpflege steht im Vordergrund

Die jeweiligen Projektbeauftragten berichteten über ihre Aufgaben mit anspruchsvollen Instandsetzungsarbeiten der historischen Loks und Waggons. Wolfgang Schleef teilte Fortschritte bei der Instandsetzung der Lok 7 mit. Diese verkehrte bis 1961 auf der Kandertalbahn. Über die spektakuläre Verladung eines Gepäckwagens wurde ebenfalls berichtet.

Bericht des Rechners und Vorstandswahlen

Kassierer Wolfgang Bareiss berichtete von einem überaus erfolgreich verlaufenen Jahr. Die Einnahmen steigerten sich über das geplante Budget hinaus, aufgrund der bestens besuchten Regel- und Sonderzüge, einer Schrottaktion sowie zahlreicher Spenden, sodass ein Überschuss von rund 50 000 Euro erwirtschaftet wurde.

Auch die Ergebnisse des Barwagens und der Souvenir-Shops waren bestens. Grund für das Ergebnis war jedoch auch die Sparsamkeit der Projektbeauftragten. Weiterhin wurde vom Kassierer das Budget des aktuellen Jahres vorgestellt, das von den Mitgliedern nach intensiver Diskussion mehrheitlich genehmigt wurde.

Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Bei den Wahlen wurden die bisherigen Amtsinhaber bestätigt. Im Amt bleiben Alexander Meyer (Vorsitzender), Wolfgang Bareiss (Kassierer), Fabian Richard (Beisitzer). Neue Kassenprüferin ist Elisabeth Doppler.

Gesicht der Kandertalbahn kehrt zurück

Vize-Vorsitzender Fabian Martin und Projektplaner Wolfgang blickten im Diavortrag zurück auf die vier Epochen des Reisens auf der Kandertalbahn von 1895 bis zuletzt 1983.

Darunter befand sich in der vierten Generation auch der sogenannte „Esslinger“-Triebwagen mit der Typenbezeichnung VT 109. Ein Objekt steht baugleich seit Jahrzehnten als renovierungsbedürftiges Fahrzeug in einer Halle bei Nürnberg und würde für einen geringen Preis auf neue Besitzer warten.

Nach Auskunft von Wolfgang Schleef sei der Triebwagen in einem relativ guten Zustand. Handlungsbedarf sei jedoch angesagt, weil die Halle abgerissen würde. Eine intensive Diskussion begleitete die Entscheidung, ob der Oldie-Triebwagen angeschafft und restauriert wird. Schleef verwies darauf, dass der VT 109 ursprünglich das „Gesicht“ der Kandertalbahn war und gut in das Konzept des historischen Fuhrparks passen würde, zumal die Kandertalbahn im nächsten Jahr ihr 130-jähriges Jubiläum feiern würde.

Mehrheitlich wurde für die Anschaffung des Triebwagens gestimmt. Spannend dürfte nach Abwägung der Planer der Transport des 24 Meter langen Gefährts nach Kandern werden.

Einen weiteren Raum nahm die Diskussion nach einheitlichen, aber kostenintensiven Uniformen für die Aktiven in Anlehnung an die historischen Modelle ein. Nach intensiven Auseinandersetzungen in der Sitzung entschieden die Mitglieder sich zumindest für eine einheitliche Uniformierung, deren Outfit jedoch durch den Vorstand noch bestimmt werden muss.

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