Kandern Märchenjurte soll geduldet werden

Weiler Zeitung
Yvonne Wengenroth muss mit ihrer Märchenjurte umziehen, darf aber voraussichtlich in Wollbach bleiben. Foto: Silke Hartenstein Foto: Weiler Zeitung

Ortschaftsrat: Alternativer Standort für Erzählerin Yvonne Wengenroth mit nahen Stellplätzen für WCs

Von Silke Hartenstein

Seit zwei Jahren steht die Märchenjurte in Wollbachs Außenbereich. Anders als beispielsweise ein Tipi, das aus hölzernen Stangen und einer darüber liegenden Plane besteht, verfügt die ungenehmigte Jurte über einen recht soliden hölzernen Unterbau.

Kandern-Wollbach. Am jetzigen Standort in den Reben störe die Jurte die Winzer, sagte Ortsvorsteher Max Sütterlin in der Ortschaftsratsitzung am Dienstag. Nun hat sich im Außenbereich ein alternativer Standort im Bereich Kellergarten / Heglisberg gefunden. Das Grundstück ist für die Besucher der Märchenveranstaltungen fußläufig erreichbar, ein Wasseranschluss ist nicht vorhanden. Stellplätze und WCs für die Besucher gibt es auf einem anderen Grundstück in der Nähe.

Nun muss Märchenerzählerin Yvonne Wengenroth umziehen – vorausgesetzt, dass das Vorhaben die Zustimmung des Technischen Ausschusses Kandern erhält und das Landratsamt einverstanden ist. Wollbachs Ortschaftsrat jedenfalls legt ihr keine Steine in den Weg und beschloss mehrheitlich die Zustimmung zur Duldung der Baumaßnahme, sofern die Antragstellerin einen öffentlich-rechtlichen Vertrag mit dem Landratsamt schließt. In den Vertrag soll eine zeitliche Befristung von drei bis fünf Jahren aufgenommen werden. Auch soll gesichert sein, dass die Eigentümerin des nahe gelegenen Grundstücks mit der Stellplatz- und Toilettennutzung dort einverstanden ist.

Wie Sütterlin erläuterte, sei die Nachfrage an Märchenveranstaltungen da, bis aus Basel kämen die Besucher. Andreas Enders erklärte, er stehe der Angelegenheit nach wie vor ablehnend gegenüber, er stimmte gegen die Duldung. Hans-Rudolf Jakobi befürchtet, einen Präzedenzfall zu schaffen. Da es sich nur um eine Duldung handle, sehe er das nicht so, meinte Sütterlin.

Franziska Serazio fragte, was dort wie oft stattfinde. Dies erklärte ihr Yvonne Wengenroth im Rahmen der Zuschauerfragerunde. „Events“, so erklärte die Märchenerzählerin, würden dort nicht veranstaltet. An maximal 30 Stunden im Monat in den Zeiten von 9.30 bis 18 Uhr werde die Jurte für Kurse rund um Märchen genutzt oder auch als stimmungsvoller Ort, um Kindern und Erwachsenen „Märli“ zu erzählen.

Des weiteren lag dem an diesem Abend nur zehn Mitglieder starken Ortschaftsrat ein Antrag auf Baugenehmigung für die Erweiterung des Milchviehstalls und Errichtung eines Tiefbrunnens (Siedlerhöfe 3) vor. Über den Tiefbrunnen wurde nicht abgestimmt, dies, so Sütterlin, sei eine Sache der Wasserwirtschaft. Dem Anbau an den bestehenden Milchviehstall stimmte der Ortschaftsrat zu.

An der im vergangenen Jahr sanierten Bruckmühle-Brücke sei nun auch die Beplankung angebracht worden, teilte Ortsvorsteher Sütterlin mit.

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