^ Kandern-Holzen: Erste Jungstörche bereits geschlüpft - Kandern - Verlagshaus Jaumann

Kandern-Holzen Erste Jungstörche bereits geschlüpft

Siegfried Feuchter
Eine große Seltenheit: Auf dem Holzener Kirchturm gibt es allein drei Storchennester. Foto: Feuchter

Die ersten Nachkommen sind so früh wie noch nie geschlüpft, weiß Martin Lang. Er ist seit 24 Jahren Storchenvater und beobachtet Veränderungen.

„In allen Nestern wird gebrütet. Und die ersten Jungen sind schon vor etwa zwei Wochen auf die Welt gekommen“, sagt Martin Lang auf Nachfrage unserer Zeitung. Er kann sich nicht erinnern, dass zu solch einem frühen Zeitpunkt in Holzen schon Babystörche geschlüpft sind.

Vor 45 Jahren wurde in Holzen ein Storchengehege mit dem Ziel errichtet, wieder Weißstörche anzusiedeln. Diese Initiative von Ortschaftsrat und Bürgern damals war von Erfolg gekrönt. Inzwischen leben etwa 46 Störche in Holzen. Allein auf dem Kirchturm gibt es als große Seltenheit drei Nester, hinzu kommen weitere 20 auf Dächern im Dorf, auf Bäumen und Holzpfählen. Die im Storchendorf verteilten Horste säubern und pflegen jedes Jahr ehrenamtliche Helfer. Im Herbst vergangenen Jahres hatte der Sturm fünf Nester zerstört, inzwischen haben die Störche wieder neue gebaut.

„In 22 Nestern wird gebrütet“, freut sich Lang. Er hofft, dass das nasskalte Wetter schnell zu Ende geht und es wieder wärmer wird, denn ansonsten würden nicht alle Jungstörche überleben. In fünf Nestern gibt es bereits kleine Klapperschnäbel, nach und nach wird sich in diesen Tagen auch in den anderen Nestern Storchennachwuchs einstellen. Der passionierte Storchenvater hat alles im Blick und ist bestens über das Geschehen informiert. Vor allem wenn Jungstörche von Hand aufgezogen werden müssen, ist das Füttern eine besondere Herausforderung. Denn diese jungen Adebare erhalten sechs- bis siebenmal am Tag Nahrung.

In der vergangenen Woche beobachtete Martin Lang, wie überraschend 30 weitere Störche nach Holzen kamen. Er weiß nicht, woher diese Vögel mit ihrem großen, langgestreckten Schnabel stammen. Inzwischen sind die meisten von ihnen wieder weggeflogen, einige sind jedoch noch da. Der Storchenvater, der sich mit viel Herzblut um die 46 Störche in Holzen kümmert, ist beruflich mit seiner Firma, die auf die Vermietung und den Verkauf von mobilen Toilettenanlagen spezialisiert ist, selbstständig tätig.

Frisch geschlüpfte, noch flauschige Storchenbabys, die man die ersten zehn Tage in ihren Nestern nicht sieht, sind nur so groß wie eine Hand, legen aber dann Tag für Tag an Gewicht und Größe zu. Die Nestlingszeit beträgt etwa zwei Monate, dann sind die Jungstörche bereits so groß wie deren Eltern. Nach gut zwei Monaten sind die jungen Adebare flügge, die sich nach rund drei Monaten von den Elterntieren trennen. Zuvor werden die Jungstörche noch beringt.

Die meisten der in Holzen beheimateten Störche verbrachten die Wintermonate über in den wärmeren Gefilden Spaniens und sind Anfang Januar zurückgekehrt. 

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