^ Jubilar: Ein Herz für Schopfheim und die Fliegerei - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Jubilar Ein Herz für Schopfheim und die Fliegerei

Werner Müller
Thomas Wieland wird heute 80. Foto: /zVg

Thomas Wieland wird heute 80. Er führte die Stadtapotheke in dritter Generation bis 2006 und engagiert sich immer noch für die Innenstadt.

Er war beruflich und privat auf fast allen Kontinenten unterwegs. Er ging – und geht immer noch gerne – in die Luft. Doch am meisten am Herzen lag und liegt ihm bis heute seine Heimatstadt. Die Rede ist von Thomas Wieland. Der promovierte Pharmazeut und Lebensmittelchemiker, der viele Jahre die einstige „Stadtapotheke“ führte, feiert am heutigen Dienstag bei beneidenswerter geistiger und körperlicher Frische seinen 80. Geburtstag. Der Jubilar ist Schopfheimer durch und durch. Hier wurde er geboren und machte am damaligen Gymnasium in der Roggenbachstraße (heute die Friedrich-Ebert-Schule) sein Abitur. Nach einem pharmazeutischen Praktikum studierte er Pharmazie und Lebensmittelchemie und erwarb 1972 seinen Doktortitel.

Tradition weitergeführt

Mit der Pharmazie führte Wieland in dritter Generation eine Familientradition weiter - schon sein Großvater und sein Vater waren als Apotheker tätig. Er übernahm von seinem Vater 1980 die Stadtapotheke in der Hauptstraße und führte diese erfolgreich weiter, ehe er sie 2006 an eine ortsansässige Kollegin verkaufte.

Doch bis er damals in diese Fußstapfen trat, hatte er sich in der weiten Welt herumgetrieben. Er büffelte nach dem Studium Fremdsprachen, qualifizierte sich in Umweltanalytik und bereiste als Fachberater im Auftrag der deutschen Entwicklungshilfe zahlreiche Länder in Südamerika, Asien und Afrika. Seine Aufgabe war, in Lebensmitteln, im Wasser und in der Luft nach Rückständen von Pflanzenschutzmitteln zu suchen. „Diese Beschäftigung mit Umweltfragen war für mich die interessanteste Lebensphase“, erinnert er sich.

Doch irgendwann zog es ihn zurück nach Schopfheim, wo er eine Familie gründete und die Stadtapotheke unter seine Fittiche nahm. Zudem gründete er gemeinsam mit einem Partner aus Freiburg das erste Sanitätshaus in der Markgrafenstadt, weil er früher als andere auf diesem Sektor eine „Versorgungslücke“ erkannt hatte.

Engagement für Innenstadt

Das war ihm aber nicht genug. Von Anfang trieb ihn auch die Entwicklung seiner Heimatstadt um. Er machte sich in den 1980er und 1990er Jahren als einer von drei Vorsitzenden des Gewerbevereins dafür stark, den innerstädtischen Handel und die dazugehörigen Strukturen zu verbessern. Es war die Zeit, als der Bau der Umgehungsstraße die Gemüter erhitzte und alle Schopfheimer die Frage umtrieb, wie man diese „große Chance für die Innenstadt“ nutzen kann. Wieland erinnert sich nur zu gerne an jene aufregenden Zeiten, als der Gewerbeverein und der damalige Bürgermeister Fleck des Öfteren die Klingen kreuzten. „Da war Leben drin“, schmunzelt er heute noch. Die Themen „Innenstadt und Ladensterben“ halten den Jubilar übrigens bis heute auf Trab. Er mischt seit Jahren in der „BI für eine attraktive und verkehrsfreie Innenstadt“ mit und meldet sich auch mit kritischen Beiträgen zu Wort. Natürlich sei es für Kommunen schwer, den örtlichen Einzelhandel im Kampf gegen die großen Handelsketten und die Online-Riesen zu stärken. „Neue Ideen“ und mehr Service seien gefragt, dann könnte sich seiner Meinung nach die Waage aber auch wieder auf die andere Seite neigen. Wie auch immer: „Das Thema Innenstadt begleitet mich ein Leben lang.“

Er hebt gerne ab

Das gilt auch für seine „schönste Freizeitbeschäftigung“: die Segelfliegerei. Wieland ist seit 1960 Mitglied der Luftsportgemeinschaft Hotzenwald und zudem als Fluglehrer aktiv. Vor allem aber hebt er selbst gerne ab: Dem ambitionierten Piloten gelangen nach eigenen Angaben „spektakuläre Flüge“ über weite Distanzen. Für seinen persönlichen Rekord von 1000 Kilometern am Stück war er knapp zehn Stunden am Himmel unterwegs.

So leidenschaftlich Wieland im sportlichen Sinne auch in die Luft geht, so bevorzugt er als Lebensmotto doch eher Bodenhaftung: „Gelassen bleiben und nicht unnötig aufregen.“ Oder anders ausgedrückt: Nur nicht gleich in die Luft gehen.

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