Alles andere als spannend war das Oberrhein-Derby in der Landesliga Süd zwischen dem HSV Schopfheim und dem ESV Weil. Der haushohe Favorit setzte sich durch. Nur 15 Minuten war es ein Duell auf Augenhöhe, dann machte Weil zehn Minuten Ernst, und die Messe war schon gelesen. 39:27 (18:8) hieß es am Ende für die Gäste. Von Mirko Bähr Schopfheim. Die ersatzgeschwächten Schopfheimer hatten keine Chance. Der ESV wurde, obwohl ihm nur eine durchschnittliche Leistung gelang, seiner Favoritenrolle gerecht. Das Timeout von Coach Markus Schönmüller in Minute 15 kam exakt zur richtigen Zeit. 5:2 hatten seine Schützlinge schon geführt, ehe der HSV nach einem kurzen Zwischenspurt ausgleichen konnte. Dann die Pause. Schönmüller appellierte dabei an seine Mannschaft, das Tempo hochzuhalten. „Und dann wurde unser Spiel nicht besser, aber schneller“, so der Trainer. Das genügte. Innerhalb von zehn Minuten, die besten des ESV an diesem Abend in der Friedrich-Ebert-Halle , warf der Gast neun Tore in Folge. Zur Pause stand es 18:8. Spielte Weil schnell, hatte Schopfheim nichts entgegenzusetzen. Das allerdings machte Weil zu selten. Und die Chancen wurden auch nicht samt und sonders verwertet. Einige Möglichkeiten ließ der ESV liegen. „Wir haben zu hastig abgeschlossen und uns Abstimmungsfehler geleistet“, sagte Schönmüller. Aber: „Es ist nicht einfach, bei einem Zehn-Tore-Vorsprung die Spannung hochzuhalten“, meinte er zur zweiten Hälfte. Der HSV verkürzte innerhalb von fünf Minuten nochmals auf sieben Tore (13:20). „Da war ein Aufbäumen zu erkennen, wir sind ein bisschen rangekommen, doch dann ist wieder der Faden verloren gegangen“, erklärt Benedikt Lay, Coach des HSV. Jonas Besemann verstärkt den ESV Dem HSV konnte man zugute halten, dass er sich trotz der aussichtslosen Situation nie aufgeben hat. „Wir haben nicht aufsteckt“, sagte auch Lay. Allerdings: Man habe es dem Gast oft sehr einfach gemacht. „Die Weiler haben einfache Tore machen dürfen, wir dagegen mussten unsere Treffer hart erarbeiten.“ Und das obwohl Schönmüller mit der ESV-Abwehr noch nicht ganz zufrieden ist. „Das Verschieben klappt noch nicht 100-prozentig“, wusste der Weiler Trainer. So waren nach dem einseitigen Derby beide Trainer nicht voll zufrieden. Lay, weil man nur phasenweise dagegenhalten konnte und ein etwas besseres Ergebnis verpasst hat, Schönmüller, weil die Weiler einen weitaus höheren Erfolg liegen ließen. „Die Ansprüche sind ja auch unterschiedlich“, ordnete Lay das Ergebnis ein. Während der Schopfheimer gegen Weil „ohne halben Rückraum“ antrat und sich die personellen Probleme erkennbar machten, kann Weil aus dem Vollen schöpfen. Und es wird noch besser: Mit Jonas Besemann streift bald schon eine echte Verstärkung das ESV-Trikot über. Der 19-Jährige war in Schutterwald aktiv, ehe er nach Konstanz wechselte und dort in der ersten und zweiten Mannschaft sowie in der A-Jugend-Bundesliga zum Einsatz kam. Der Bad Säckinger kann am Kreis, aber auch im Rückraum eingesetzt werden. Tore für HSV Schopfheim: Felix Brokatzky 2, Blum 9, Hopp 1, Wendland 2, D’Amico 4/1, Brüstle 2, Bühler 1, Marqua 2, Bruckschlegel 2, Beck 2. Tore für ESV Weil: Raphael Dinse 6/1, Röschard 2, Bödeker 6, Jonas Dinse 1, Binoth 2/1, Willmann 3, Ludwig 5, Kaufmann 5/1, David Dinse 4, Schamberger 5.