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Handball Clevere Mannschaft gewinnt am Ende

Mirko Bähr
Jakob Tiedtke ist der herausragende Spieler der SG Maulburg/Steinen gewesen. Foto: Grant Hubbs

In einem spannenden Nachbarschaftsduell behalten die Landesliga-Männer der SG Maulburg/Steinen mit 26:24 beim HSV Schopfheim die Oberhand. Für die Gäste war es der sechste Sieg in Serie. Die HSG Dreiland verliert in Freiburg knapp.

Was war das für ein Krimi! Spannung pur war in der neuen Friedrich-Ebert-Sporthalle angesagt. Der stark abstiegsbedrohte HSV Schopfheim und die auf einer Erfolgswelle reitende SG Maulburg/Steinen lieferten sich im Derby einen heißen Schlagabtausch. Am Ende behielten die Gäste knapp mit 26:24 (11:11) die Oberhand.

„Es war kein schönes Spiel. Es war ein Arbeitssieg, wir nehmen die beiden Zähler gerne mit, müssen aber einige Sachen ansprechen“, resümierte Gästecoach André Leuchtmann, der wenig angetan von der Leistung seiner Mannen war.

Hodapp macht seinenJung großes Kompliment

„Die Punkte sind weg, aber das Gefühl, mehr als nur mithalten zu können, bleibt“, machte HSV-Coach Felix Hodapp seinen Schützlingen trotz der Niederlage ein „riesiges Kompliment“.

Die entscheidende Phase spielte sich vor den vielen Zuschauern rund zehn Minuten vor dem Ende der Begegnung ab. Die Hausherren führten zu diesem Zeitpunkt mit 21:19, ehe der SG gleich vier Tore in Folge gelangen. Der Spieß war umgedreht.

Zwar konnte in der Schlussphase Tim Schmidt nochmals zum 24:24 ausgleichen, doch Routinier Jakob Tiedtke war schon wie im Hinspiel das entscheidende Zünglein an der Waage. Er war für die beiden letzten Treffer dieser packenden Partie zuständig. Insgesamt traf er sogar zehnmal ins Schwarze.

Wer glaubt, dass sich der HSV bereits aufgegeben hat und sich kraft- und saftlos zurück in die Bezirksklasse verabschiedet, der hat sich geschnitten. Die Gäste, die nach fünf Siegen in Serie mit breiter Brust anreisten, mussten sich nämlich mächtig strecken.

Nach gutem Beginn der SG (4:1/7.) schaffte es der HSV die Partie im weiteren Verlauf auf Augenhöhe zu bestreiten. Mehr noch. Man führte kontinuierlich, wobei das Ergebnis immer eng war.

Trotz der Niederlage war HSV-Trainer Felix Hodapp einfach nur stolz auf seine Jungs: „Das war ein überragender Kampf. Meine Spieler haben leidenschaftlich agiert.“ Man sei die bessere Mannschaft gewesen, habe die bessere Abwehr und den besseren Torhüter gestellt, doch Maulburg/Steinen sei einfach cleverer gewesen.

Cleverer auch deshalb, weil sie laut Hodapp die Unsicherheit der beiden jungen Unparteiischen ausnutzten. Die seien im Derby schlicht überfordert gewesen.

„Es war unsere schwächste Saisonleistung und das hatte bestimmt mit der Einstellung zu tun. Ich hatte die Jungs noch gewarnt, nimmt man Schopfheim nicht ernst, verlierst du hier“, wurde André Leuchtmann trotz des sechsten Erfolgs in Serie sehr deutlich.

60 Minuten lang sei kaum Spielfluss zustande gekommen. Die Leistung gerade im Angriff ließ zu wünschen übrig. Man habe zu wenig den Ball laufen lassen und auch die Situationen nicht erkannt, zudem sei die Chancenverwertung mangelhaft gewesen. Vor allem in Halbzeit eins. Nach der Pause wurde das Offensivspiel immerhin etwas effektiver.

Der Schlüssel zum Derbysieg lag am Ende einmal mehr in der Abwehr, als man die Schopfheimer gleich mehrmals zu technischen Fehlern gezwungen habe. „Da waren wir einfach cleverer, sodass der Sieg aus meiner Sicht auch in Ordnung geht.“

HSV Schopfheim: Michel 6/1, Schmidt 4/2, Weber 1, Koglin 2, Wendland 7, Sigl 7.

SG Maulburg/Steinen: Knoblich 2, Grun 2, Tiedtke 10, Bülow 2, Leuchtmann 2, Winkelbeiner 1, Nasdala 1, Ahrens 9/8, Holzkamm 2.

Kein Mittel gegendie zweite Welle

Die Männer der HSG Dreiland verlieren in der Landesliga Süd bei der HU Freiburg II mit 35:38 und stecken weiter im Tabellenkeller fest

ein Mittel gegen die zweite WelleNein, da braucht man kein Prophet sein. Fängt man sich auswärts 38 Gegentore ein, kann man nicht gewinnen. So geschehen am Samstagabend. Da traf die HSG Dreiland in der Männer-Landesliga in der Fremde auf die HU Freiburg II und verlor nach torreichen 60 Minuten mit 35:38 (18:18).

Zuletzt siegte die HSG zweimal in Serie. Schlüssel dafür war eine Steigerung in der Defensive und gute Torhüterleistungen. Nun in der Freiburger Jahnhalle konnten die Schützlinge von Coach Markus Schönmüller nicht daran anknüpfen. Zumindest in Sachen zweite Welle. Agierten die Freiburger schnell, schnörkellos und mit wenig Pässen, dann fanden die Gäste kein Rezept dagegen. „Die zweite Welle haben wir nie in den Griff bekommen“, befand denn auch Markus Schönmüller, Coach der HSG.

Und dann war da auch noch die eigene Abschlussschwäche. Nach der Pause und Jonas Schambergers 20:19-Führungstreffer schien das Gästetor für lange Zeit wie vernagelt. „Gefühlt haben wir zehn Minuten nicht getroffen, viele Bälle weggeworfen“, so Schönmüller. Es waren tatsächlich etwas mehr sechs Zeigerumdrehungen, aber diese reichten für die HU-Reserve aus, um einen Vier-Tore-Vorsprung herauszuspielen.

Die Gäste indes ließen sich nicht hängen. Sie kamen nochmals heran, so verkürzte Clirim Maraj sechs Minuten vor dem Ende auf 32:33, doch die Hausherren ließen sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen.

Tore für die HSG Dreiland: Müller 1, Hopp 1, Ulrich 6, Knössel 6/3, Maraj 6, Willmann 6, Sain 2, Schamberger 3, Himmel 4.

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