Efringen-Kirchen (os). Erst in der letzten Aprilwoche und damit recht spät habe im Markgräflerland die Spargelsaison begonnen, sagen Egro-Geschäftsführer Lorenz Boll und die Erzeuger Georg Denzer aus Fischingen und Gerhard Reinger aus Istein. Nun läuft ihre Haupterntephase zusammen mit der der Erdbeere. Bei beiden Produkten gehen Erzeugergroßmarkt Egro und Landwirte von einem guten Jahr aus – wenn das Wetter keine Kapriolen schlägt. Noch am Maifeiertag gab es heftige Regenfälle, erinnerten Georg Denzer und Lorenz Boll. Zuvor hatte das nasse, kühle Wetter ab Ende März gut zwei Wochen lang die Vegetation aufgehalten. Dann wurden auch noch durch Osterstürme Folientunnel beschädigt, die die Reifung beschleunigen sollten. In der letzten Aprilwoche begann dann aber der Spargelstich voll und brachte bisher sehr gute Qualitäten und gute Mengen. Ob der Egro das sehr gute Spargeljahr 2014 mit damals rund 1300 Tonnen und einem Umsatz von 4,5 Millionen Euro erreichen wird, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, sagt Lorenz Boll. Bleibe das Wetter indes frühlingshaft schön bis Johanni, 24. Juni, dann könnte man von einer guten bis sehr guten Spargelernte ausgehen. Das sieht auch Georg Denzer so, ebenso wie der Spargelbauer Gerhard Reinger aus Istein. Beide betonen wie auch Lorenz Boll, dass in allen Angebotssegmenten Markgräfler Spargel gefragt sei, also beim Privatverbraucher, bei der Gastronomie und beim Lebensmitteleinzelhandel, beim Egro auch bei den Discountern. Entsprechend gut sei auch das Preisniveau. Denzer weist auch darauf hin, dass durch den späten Beginn die ganze Saison über, also bis 24. Juni, heimischer Spargel zu haben sein werde. Das sei in den letzten Jahren nicht immer so gewesen. Anfang Mai begann auch die Erdbeerernte gut, sagt Lorenz Boll. Der Egro hat 2014 mit 3300 Tonnen eine Rekorderdbeerernte eingefahren, die für 6,5 Millionen Euro vermarktet werden konnte. Auch in diesem Jahr sei die Blüte der Erdbeeren sehr gut verlaufen und der Behang, also die Menge, sowie die Qualität seien gut. Erfreulicherweise habe der Regen über den Maifeiertag keine negativen Auswirkungen auf die Qualität der Erdbeeren gehabt, sagen Denzer und Boll. Diese Qualität bestätige letztlich auch, dass die Markgräfler Erdbeeren höher im Kurs stehen als Konkurrenzware aus Südeuropa, so Lorenz Boll. Deren Konsistenz sei einfach nicht so gut wie die der hiesigen. Auch beim Blick auf die anderen Kulturen, die derzeit heranwachsen, sind die Erzeuger optimistisch. Kirschen, Zwetschgen und Beeren stünden gut bis sehr gut da, so dass bei „normalem“ Witterungsverlauf von einem mindestens gutdurchschnittlichen Obstjahr 2015 ausgegangen werden könne, heißt es vorausblickend. Allerdings machen die Problematik eines erneut möglichen Kirschessigfliegen-Befalls und der Mindestlohn den Landwirten zu schaffen.