In Basel kümmert sich die Arthur-Lourie-Gesellschaft um das Erbe des zu Unrecht vergessenen Komponisten und verkannten Genies. Bei den beiden Konzerten am Dienstag und Mittwoch im Gare du Nord, der zehnten Auflage der Internationalen Musiktage Arthur Lourié, war der Jugendstil-Bahnhofsaal jeweils ausverkauft – sogar für die Veranstalter eine angenehme Überraschung.
Am ersten Abend hörte man „The Best of Lourié“ in der Kammermusik. Stücke, die Strawinskys Sacre du Printemps wachrufen, aber auch Debussys Impressionismus, darunter das meistgespielte Werk Louriés, das Concerto da Camera. Am zweiten Abend gab es unter dem Titel „Die Geburt der Schönheit“ einen Konzertabend der Entdeckungen. Vor allem im Vokalschaffen des St. Petersburger Komponisten, dessen Lebensreise ihn über Berlin, wo er Busoni-Schüler war, und Paris nach New York führte. Louriés Petersburger Frühwerke haben bei allem Avantgardismus und Futurismus noch etwas Spätromantisches. Vor allem das mystische Triptychon Golos Muzy (Die Stimme der Muse) für Sprecherin und Frauenstimmen, ein Werk, das zum ersten Mal in einem schweizerischen Konzertsaal aufgeführt wurde.